Duden - Das Herkunftswörterbuch
rinnen
rinnen:Das gemeingerm. Verb mhd. rinnen, ahd. rinnan, got. rinnan, aengl. rinnan (engl. to run), schwed. rinna gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel * er‹ə›- (* rei-, * reu-) »‹sich› in Bewegung setzen, ‹sich› bewegen, erregt sein«, vgl. z. B. aind. ṛ̓ṇō̓ti, ṛṇvati »erhebt sich, bewegt sich«, ṛ̓ti-ḥ »Angriff, Streit«, árṇa-ḥ »wogend, wallend«, lat. oriri »sich erheben; entstehen; geboren werden« (↑ "Orient"), origo »Abstammung, Ursprung« (↑ "original"), ruere »rennen, eilen, stürzen« und russ. ronit᾿ »fallen lassen«. Zu dieser Wurzel gehören auch die unter ↑ "Ernst" und ↑ "irre" behandelten Wörter, ferner die Sippen von ↑ "rasen" und ↑ "Reise" (dazu reisen, ↑ "rieseln", ↑ "Rille") sowie wahrscheinlich auch die Wortgruppe von ↑ "reiten". Siehe auch den Artikel ↑ "gar". – Um »rinnen« gruppieren sich im germ. Sprachbereich mehrere Substantivbildungen, vgl. z. B. ahd. runs »Lauf des Wassers, Fluss«, runst »das Rinnen, Fließen« (↑ "blutrünstig"). Das Veranlassungswort zu dem gemeingerm. Verb ist ↑ "rennen" (eigentlich »laufen machen«). Präfixbildungen mit »rinnen« sind z. B. ↑ "entrinnen" und ↑ "gerinnen".
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