Duden - Das Herkunftswörterbuch
Revoluzzer
Revolte:Das Fremdwort für »Aufruhr, bewaffneter Aufstand (einer kleineren Gruppe)« wurde im 17. Jh. aus gleichbed. frz. révolte entlehnt, das von frz. révolter »zurückwälzen, umwälzen; aufwiegeln, empören« abgeleitet ist. Daraus wurde im 17. Jh. unser Verb revoltieren »an einer Revolte teilnehmen; sich empören« übernommen. – Frz. révolter geht über it. rivoltare »umdrehen, umwenden; empören« auf vlat. * re-volvitare zurück, eine Intensivbildung zu lat. re-volvere »zurückrollen; zurückdrehen« (vgl. ↑ "re...", ↑ "Re..." und den Artikel ↑ "Volumen"). – Zum gleichen lat. Verb (re-volvere) gehört das Fremdwort Revolution »gewaltsamer Umsturz der bestehenden politischen oder sozialen Ordnung; umstürzende Neuerung«. Es wurde im 15. Jh. als Fachwort der Astronomie zur Bezeichnung der Umdrehung der Himmelskörper aus spätlat. revolutio »das Zurückwälzen; die Umdrehung« entlehnt, wurde dann auch allgemein im Sinne von »Veränderung, plötzlicher Wandel, Neuerung« gebräuchlich.
Die heute vorherrschende Verwendung des Wortes im Sinne von »gewaltsamer Umsturz« kam im 18. Jh. unter dem Einfluss von entsprechend frz. révolution auf. – Abl. : Revolutionär »jemand, der eine Revolution vorbereitet oder sich an ihr beteiligt, Umstürzler; jemand, der sich gegen das Überkommene auflehnt« (Ende 18. Jh.; aus gleichbed. frz. révolutionnaire); revolutionär »auf eine Revolution abzielend; eine Umwälzung, Neuerung darstellend« (Ende 18. Jh.; aus gleichbed. frz. révolutionnaire); revolutionieren »umstürzen, umwälzen; durch bahnbrechende neue Erkenntnisse völlig andere Bedingungen und Voraussetzungen schaffen« (Ende 18. Jh.; aus gleichbed. frz. révolutionner); Revoluzzer »jemand, der sich als Revolutionär gebärdet« (19. Jh.; aus gleichbed. it. rivoluzionario zu it. rivoluzione »Revolution«).
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