Duden - Das Herkunftswörterbuch
Reformator
reformieren»verbessern, ‹geistig, sittlich› erneuern; neu gestalten«: Das Verb wurde im 15. Jh. wie entsprechend frz. réformer aus lat. re-formare »umgestalten, umbilden, neu gestalten« entlehnt.
Dies ist eine Bildung aus lat. re- »zurück, wieder« und lat. formare »ordnen, einrichten, gestalten« (vgl. ↑ "re...", ↑ "Re..." und den Artikel ↑ "Form"). – Dazu stellen sich Reform »Umgestaltung, Neuordnung; Verbesserung des Bestehenden« (18. Jh.; aus gleichbed. frz. réforme); Reformation »verbessernde Umgestaltung; sittliche, religiöse Erneuerung«, insbesondere Bezeichnung für die von Luther ausgelöste christliche Glaubensbewegung des 16. Jh.s, die zur Bildung der evangelischen Kirchen führte (spätmhd. reformacion; aus lat. reformatio »Umgestaltung; Erneuerung« entlehnt); Reformator »‹sittlicher, kirchlicher› Erneuerer« (speziell als Bezeichnung für die geistigen Väter der Reformation wie Luther, Zwingli, Calvin u. a.), im 16. Jh. aus lat. reformator »Umgestalter, Verbesserer, Erneuerer« entlehnt. Vgl. auch das Kapitel zur Sprachgeschichte Martin Luthers Einfluss auf den deutschen Wortschatz.
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