Duden - Das Herkunftswörterbuch
Referenz
referieren»Bericht erstatten, vortragen«: Das aus der Kanzleisprache stammende Verb wurde im 16. Jh. – wahrscheinlich über gleichbed. frz. référer – aus lat. re-ferre »zurücktragen; überbringen; mitteilen, berichten« entlehnt. Dies ist eine Bildung aus lat. re- »zurück, wieder« und lat. ferre »tragen, bringen« (vgl. ↑ "re...", ↑ "Re..." und den Artikel ↑ "offerieren"). – Aus der Kanzleisprache stammen auch Referat »Bericht; Vortrag« (19. Jh.), entstanden aus lat. referat »er möge berichten«. Bei formelhaften Wendungen wie dieser hier handelt es sich ursprünglich um Aktenvermerke, die verselbstständigt und substantiviert wurden; Referent »jemand, der etwas vorträgt, ein Referat hält; Gutachter; Sachbearbeiter, Leiter eines Sachbereichs in der Verwaltung« (18. Jh.; aus lat. referens, dem Part. Präs. von referre; zunächst in der allgemeinen Bedeutung »Berichterstatter«); Referendar »Anwärter auf die höhere Beamtenlaufbahn nach der ersten Staatsprüfung« (15. Jh.; zunächst in der Bedeutung »jemand, der ‹aus den Akten› Bericht erstattet«; aus gleichbed. mlat. referendarius; dies gehört zu lat. referendum »das zu Berichtende«, aus dem im 17. Jh. Referendum »Vorzutragendes«, dann »Volksentscheid über eine Frage« übernommen wurde); Referenz »Empfehlung; Beziehung« (19. Jh.; zunächst in der Kaufmannssprache »Person, Firma, die Auskunft über die Vertrauenswürdigkeit eines Geschäftspartners erteilt«, dann »Person, auf die man sich zu seiner Empfehlung beruft; Beziehung«; aus gleichbed. frz. référence ‹zu se référer› oder engl. reference ‹zu to refer›).
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