Duden - Das Herkunftswörterbuch
Rede
Rede:Mhd. rede, ahd. red‹i›a, radia »Rechenschaft; Vernunft, Verstand; Rede und Antwort, Gespräch; Erzählung; Sprache«, asächs. ređia »Rechenschaft«, got. raÞjō »Zahl; ‹Ab›rechnung; Rechenschaft« gehören zu der Wurzelform * rē- der unter ↑ "Arm" dargestellten idg. Wurzel * ar‹ə›- »fügen, ‹an-, ein›passen«. Eng verwandt sind im germ. Sprachbereich die Sippe von ↑ "raten" (ursprünglich »‹sich› etwas geistig zurechtlegen, überlegen, aussinnen«), die Adjektivbildung 1↑ "gerade" (ursprünglich »gleich zählend«) und der zweite Bestandteil von dem unter ↑ "hundert" behandelten Zahlwort. Außergerm. entspricht »Rede« genau lat. ratio »Berechnung; Rechenschaft; Zahl; Erwägung; Denken, Vernunft«, aus dem »Rede« auch entlehnt sein könnte. – Abl. : reden (mhd. reden, ahd. red‹i›ōn, daneben redinōn; beachte dazu »ab-, an-, aus-, be-, ein-, zureden«, auch »verabreden«), dazu Redensart (Anfang des 17. Jh.s; Lehnübersetzung von frz. façon de parler), Redner (mhd. redenæ̅re, ahd. redināri), dazu wiederum rednerisch (17. Jh.); redlich (s. d.); beredt »redegewandt, mundfertig« (mhd. beredet); das Adjektiv könnte auch das 2. Partizip des Präfixverbs bereden (mhd. bereden) sein, zu dem sich beredsam stellt, beachte dazu Beredsamkeit (um 1600). Zusammensetzung: redselig »geschwätzig« (15. Jh.).
• Rede
große Reden schwingen/führen
»sich jmdm. gegenüber rechtfertigen«
Das Wort »schwingen« in dieser Wendung leitet sich vom Gebärdenspiel des Redners her, der im Schwung des Sprechens mit den Armen gestikuliert.
jmdn. zur Rede stellen
»von jmdm Rechtfertigung, Auskunft verlangen«
Diese Wendung leitet sich von der Gerichtsrede her, in der sich der Angeklagte vor Gericht ‹stehend› verteidigen musste.
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