Duden - Das Herkunftswörterbuch
Raufbold
raufen:Das altgerm. Verb mhd. roufen, ahd. rouf‹f›en, got. raupjan, mniederl. roopen, aengl. rīepan gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der vielfach erweiterten idg. Wurzel * reu- »reißen, brechen; ‹auf›wühlen, kratzen, scharren; ausreißen, rupfen«, vgl. z. B. lat. ruere »wühlen, scharren«, rudus »zerbröckeltes Gestein, Geröll, Schutt«, rumpere »brechen« (↑ "Rotte"), lit. ráuti »raufen, rupfen, ausreißen, jäten«, raũsti »scharren, wühlen«, russ. ryti᾿»wühlen, graben«. Aus dem germ. Sprachbereich gehören zu dieser Wurzel auch die Sippen von ↑ "rupfen", ↑ "Raub" (eigentlich »das Ab-, Entreißen; Abgerissenes, Entrissenes«), ↑ "roden" (eigentlich »aufreißen, ausreißen, wühlen«) und ↑ "räuspern" (eigentlich »im Halse kratzen«), ferner wahrscheinlich auch das unter 1↑ "Riemen" (eigentlich wohl »abgerissener Hautstreifen«) behandelte Substantiv und die Wortgruppe von ↑ "rau" (eigentlich wohl »ausgerupft«, vom Schaffell oder dgl.). – Im Dt. wird »raufen« seit mhd. Zeit auch im Sinne von »sich balgen, handgemein werden« (ursprünglich »‹sich› an den Haaren reißen«) gebraucht, beachte dazu Rauferei »Schlägerei, Handgemenge« (Anfang des 19. Jh.s) und Raufbold »Schläger, Streitlustiger« (18. Jh.; zum 2. Bestandteil »-bold« vgl. den Artikel ↑ "bald").
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