Duden - Das Herkunftswörterbuch
Räuber
Raub:Mhd. roup »‹Kriegs›beute; Räuberei, Plünderung; Ernte«, ahd. roub »Beute, Raub«, niederl. roof »Raub, Beute«, aengl. rēaf »Raub, Beute; Kleidung, Rüstung« gehören zu einem im Dt. untergegangenen starken Verb mit der Bedeutung »brechen, ‹ab-, ent›reißen«, vgl. aengl. rēofan »brechen, zerreißen«, aisl. rjūfa »zerreißen; brechen, verletzen« (vgl. ↑ "raufen").
Das westgerm. Wort bedeutet demnach eigentlich »Ab-, Entreißen; Entrissenes« und bezeichnete ursprünglich das, was dem (getöteten) Feinde abgerissen oder entrissen wird, die Kriegsbeute, speziell die dem Feinde abgenommene Rüstung und Kleidung, beachte das aus dem Afränk. stammende frz. robe »Gewand, Kleidung« (s. den Artikel ↑ "Robe"). Zu dem oben genannten starken Verb stellt sich das gemeingerm. Verb rauben »gewaltsam wegnehmen, entreißen«: mhd. rouben, ahd. roubōn »entreißen; verheeren«, got. bi-raubōn »berauben«, aengl. rēafian »rauben, plündern; entreißen; verwüsten; fortnehmen, ausziehen«, aisl. raufa »zerbrechen, zerreißen, zerfleischen«. – Abl. : Räuber (mhd. roubæ̅re, ahd. roubare); räuberisch (17. Jh., für älteres reubisch, mhd. röubisch, roubisch). Zus. : Raubbau »rücksichtslose Ausnutzung« (18. Jh., zunächst bergmännische Bezeichnung für den schnellen Abbau des Erzes ohne Sicherung zukünftigen Ertrages); Raubritter »Ritter, der Raubzüge unternimmt« (19. Jh.); Raubtier (18. Jh.); Raubvogel (16. Jh.).
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