Duden - Das Herkunftswörterbuch
raten
raten:Das gemeingerm. Verb mhd. rāten, ahd. rātan, got. ‹ga›rēdan, engl. to read, schwed. råda gehört mit der Substantivbildung ↑ "Rat" zu der unter ↑ "Rede" dargestellten Wortgruppe (vgl. ↑ "Arm"). Eng verwandt mit »raten« sind außergerm. z. B. aind. rā̓dhyati »macht zurecht, bringt zustande« und die slaw. Sippe von russ. radet᾿ »für jemanden sorgen«. – Das gemeingerm. Verb bedeutete ursprünglich etwa »‹sich etwas geistig› zurechtlegen, überlegen, ‹aus›sinnen«, auch »Vorsorge treffen« und weiterhin »vorschlagen, empfehlen« und »erraten, deuten«. Zum Wortgebrauch im letzteren Sinne, an den sich die Bildung ↑ "Rätsel" anschließt, beachte engl. to read (aengl. ræ̅dan) in der Bedeutung »lesen«, eigentlich »‹Runen› deuten«. – Eng an die Bedeutungen des einfachen Verbs schließen sich an »ab-, an-, be-, er-, zuraten«.
In der Bedeutung gelöst haben sich dagegen ↑ "verraten" und missraten (↑ "miss...") sowie geraten »gelingen; gelangen, kommen; zu etwas werden« (mhd. gerāten, ahd. girātan, ursprünglich »anraten, Rat erteilen«), beachte dazu Geratewohl in der Fügung »aufs Geratewohl« »auf gut Glück«, das ein substantivierter Imperativ ist (gerate wohl! »gelinge gut!«).
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