Duden - Das Herkunftswörterbuch
Punkt
Punkt:Das Substantiv (mhd. pun‹c›t »Punkt; Mittelpunkt; Zeitpunkt, Augenblick; Ortspunkt; Umstand; Artikel; Abmachung«) ist aus gleichbed. spätlat. punctus entlehnt, das für klass. -lat. punctum steht. Das lat. Wort bedeutet eigentlich »das Gestochene, der Einstich; eingestochenes ‹Satz›zeichen usw.« (davon dann die übertragenen Bedeutungen). Es gehört zu lat. pungere (punctum) »stechen«. – Abl. : pünktlich »(auf den verabredeten Zeitpunkt) genau« (15. Jh.). – Vgl. auch die auf Bildungen zu lat. pungere beruhenden, teilweise durch die roman. Sprachen vermittelten Fremd- und Lehnwörter ↑ "punktieren", ↑ {{link}}Punktion{{/link}}, ↑ "Interpunktion", ↑ "Kontrapunkt", ↑ "kunterbunt", ↑ "bunt", ↑ "Pointe", ↑ {{link}}pointiert{{/link}}.
• Punkt
der springende Punkt sein
»das Entscheidende, Ausschlaggebende, die Hauptschwierigkeit sein«
Diese Wendung geht auf eine Naturbeobachtung des Aristoteles zurück, der der Meinung war, dass in einem bebrüteten Vogelei das Herz als ein sich bewegender (»springender«) Fleck zu erkennen sei. In der lat. Fassung seine Berichts heißt dieser Fleck punctum saliens »springender Punkt«. Diese Fügung wurde im Sinne von »Punkt, von dem das Leben ausgeht«, dann allgemeiner »entscheidender, wichtigster Punkt« gebräuchlich.
ein toter Punkt
1. »ein Stadium, in dem keine Fortschritte mehr erzielt werden«
2. »ein Zustand stärkster Ermüdung, Erschöpfung«
Diese Wendung stammt aus dem Bereich der Technik. Wenn die Pleuelstange und die Kurbel einer Antriebsmaschine eine gerade Linie bilden, spricht man vom »toten Punkt«, denn dann bewegt sich die Pleuelstange weder vor noch zurück, es ist der Punkt, an dem sie ihre Bewegungsrichtung umkehrt.
ein dunkler Punkt
»etwas Unklares, moralisch nicht Einwandfreies ‹in jmds. Vergangenheit›«
Diese Fügung geht möglicherweise auf die Vorstellung zurück, dass die Seele des Menschen dunkle Flecken bekommt, wenn er etwas Unrechtes tut.
ohne Punkt und Komma reden
(ugs. ) »pausenlos reden«
Die Wendung nimmt darauf Bezug, dass die Satzzeichen unter anderem auch die Stellen in einem Text angeben, an denen der Sprecher normalerweise Pause macht.
Punkt:Das Substantiv (mhd. pun‹c›t »Punkt; Mittelpunkt; Zeitpunkt, Augenblick; Ortspunkt; Umstand; Artikel; Abmachung«) ist aus gleichbed. spätlat. punctus entlehnt, das für klass. -lat. punctum steht. Das lat. Wort bedeutet eigentlich »das Gestochene, der Einstich; eingestochenes ‹Satz›zeichen usw.« (davon dann die übertragenen Bedeutungen). Es gehört zu lat. pungere (punctum) »stechen«. – Abl. : pünktlich »(auf den verabredeten Zeitpunkt) genau« (15. Jh.). – Vgl. auch die auf Bildungen zu lat. pungere beruhenden, teilweise durch die roman. Sprachen vermittelten Fremd- und Lehnwörter ↑ "punktieren", ↑ {{link}}Punktion{{/link}}, ↑ "Interpunktion", ↑ "Kontrapunkt", ↑ "kunterbunt", ↑ "bunt", ↑ "Pointe", ↑ {{link}}pointiert{{/link}}.
• Punkt
der springende Punkt sein
»das Entscheidende, Ausschlaggebende, die Hauptschwierigkeit sein«
Diese Wendung geht auf eine Naturbeobachtung des Aristoteles zurück, der der Meinung war, dass in einem bebrüteten Vogelei das Herz als ein sich bewegender (»springender«) Fleck zu erkennen sei. In der lat. Fassung seine Berichts heißt dieser Fleck punctum saliens »springender Punkt«. Diese Fügung wurde im Sinne von »Punkt, von dem das Leben ausgeht«, dann allgemeiner »entscheidender, wichtigster Punkt« gebräuchlich.
ein toter Punkt
1. »ein Stadium, in dem keine Fortschritte mehr erzielt werden«
2. »ein Zustand stärkster Ermüdung, Erschöpfung«
Diese Wendung stammt aus dem Bereich der Technik. Wenn die Pleuelstange und die Kurbel einer Antriebsmaschine eine gerade Linie bilden, spricht man vom »toten Punkt«, denn dann bewegt sich die Pleuelstange weder vor noch zurück, es ist der Punkt, an dem sie ihre Bewegungsrichtung umkehrt.
ein dunkler Punkt
»etwas Unklares, moralisch nicht Einwandfreies ‹in jmds. Vergangenheit›«
Diese Fügung geht möglicherweise auf die Vorstellung zurück, dass die Seele des Menschen dunkle Flecken bekommt, wenn er etwas Unrechtes tut.
ohne Punkt und Komma reden
(ugs. ) »pausenlos reden«
Die Wendung nimmt darauf Bezug, dass die Satzzeichen unter anderem auch die Stellen in einem Text angeben, an denen der Sprecher normalerweise Pause macht.