Duden - Das Herkunftswörterbuch
Psychologe
Psyche»Seele; Seelenleben; Wesen, Eigenart«: Das seit dem 17. Jh. – zunächst als Name eines schönen jungen Mädchens der griechischen Mythologie – bezeugte, seit dem Anfang des 19. Jh.s dann fachsprachlich und gemeinsprachlich gebräuchliche Wort ist aus griech. psȳchē̓ »Hauch, Atem; Seele (als Träger bewusster Erlebnisse)« entlehnt. – Dazu: psychisch »seelisch« (18. Jh.; nach griech. psȳchikós »zur Seele gehörig«); Psychose »krankhafte geistig-seelische Störung« (19. Jh.; gelehrte Neubildung); psychotisch »geistig-seelisch gestört, krank« (20. Jh.). Hierher gehören ferner zahlreiche Zusammensetzungen, in denen griech. psȳchē̓ als Bestimmungswort steht: Psychiater »Facharzt für seelische Störungen und für Geisteskrankheiten« (19. Jh.; gelehrte Neubildung; über das Grundwort griech. iatrós »Arzt« vgl. ↑ "...iater"); Psychiatrie »Lehre von den seelischen Störungen, von den Geisteskrankheiten« (19. Jh.); psychiatrisch »die Psychiatrie betreffend« (19. Jh.); Psychologe »Seelenkundiger; Forscher auf dem Gebiet der Seelenlehre« (18. Jh.; gelehrte Neubildung; über das Grundwort griech. lógos »Rede, Wort; Untersuchung usw.« vgl. ↑ "...loge"); Psychologie »Lehre von den Erscheinungen und Zuständen des bewussten und unbewussten Seelenlebens« (18. Jh.); psychologisch »die Psychologie betreffend« (18. Jh.); Psychotherapie »Suggestivbehandlung, Behandlung seelischer oder körperlicher Störungen durch geistig-seelische Beeinflussung« (Ende 19. Jh.; gelehrte Neubildung; über das Grundwort vgl. den Artikel ↑ "Therapie"); Psychotherapeut »Fachmann auf dem Gebiet der Psychotherapie« (20. Jh.).
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