Duden - Das Herkunftswörterbuch
praktikabel
Praktik»Ausübung; Verfahrensart, Handhabung«: Das Fremdwort wurde Ende des 15. Jh.s aus mlat. practica < spätlat. practice »Ausübung; Vollendung« entlehnt, das auf griech. prāktikē̓ (téchnē) »Lehre vom aktiven Tun und Handeln« zurückgeht. Unter dem Einfluss von entsprechend frz. pratiques entwickelte »Praktik« speziell im Plural »Praktiken« die Sonderbedeutung »(unsaubere) Kunstgriffe, Kniffe«. – Das dem griech. prāktikē̓ zugrunde liegende Adjektiv prāktikós »tätig, auf das Handeln gerichtet; tunlich, tauglich« (vgl. ↑ "Praxis") lebt in unserem Adjektiv praktisch »die Praxis betreffend; ausübend; gut zu handhaben, zweckmäßig; durch tätige Übung erfahren, geschickt; pfiffig« fort, das im 18. Jh. aus spätlat. practicus übernommen wurde. Es steht meist im Gegensatz zu »theoretisch« (↑ "Theorie"). – Dazu: Praktiker »Mann mit praktischer Erfahrung« (18. Jh.); Praktikum »praktische Übung in der ‹akademischen› Ausbildung zur Anwendung theoretischer Kenntnisse« (20. Jh.; nlat. Bildung); praktizieren »seinen Beruf ausüben (insbesondere vom Arzt); eine Sache betreiben; ins Werk setzen; ‹Methoden› anwenden« (im 15. Jh. »ausüben«; unter Einfluss von frz. pratiquer aus mlat. practicare »eine Tätigkeit ausüben«); Praktikant »jemand, der ein Praktikum absolviert« (17. Jh.; zuvor schon im 16. Jh. im Sinne von »jemand, der unsaubere Praktiken betreibt«); praktikabel »brauchbar, benutzbar, zweckmäßig« (18. Jh.; unter Einfluss von frz. praticable aus mlat. practicabilis »tunlich, ausführbar«).
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