Duden - Das Herkunftswörterbuch
Pleitegeier
Pleite»Zahlungsunfähigkeit, Bankrott; Reinfall (ugs. )«: Das aus der Gaunersprache stammende, im 19. Jh. in die Umgangssprache gelangte Wort geht auf hebr. pĕleṭạ̈ »Flucht, Rettung« zurück (jidd. pleto »Flucht, Entrinnen; Bankrott«). Die Bedeutungsentwicklung zu »Bankrott« geht wohl davon aus, dass sich der zahlungsunfähige Schuldner vor seinen Gläubigern nur durch »Flucht« retten konnte. – Dazu stellen sich das Adjektiv pleite »zahlungsunfähig, bankrott« (19. Jh.) und die Zusammensetzung Pleitegeier als scherzhafte Bezeichnung für den »Kuckuck« des Gerichtsvollziehers. Letzteres ist wahrscheinlich umgedeutet aus »Pleitegeher« »betrügerischer Bankrotteur« (»-geier« ist die jidd. Aussprache für »-geher«).
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