Duden - Das Herkunftswörterbuch
phänomenal
Phänomen»‹Natur›erscheinung; Vorhandensein; seltenes Ereignis, Wunder‹ding›; außerordentlich begabter und gescheiter Kopf, ungewöhnlicher Mensch«: Das Fremdwort wurde im 17. Jh. aus lat. phaenomenon »‹Luft›erscheinung« entlehnt, das seinerseits aus griech. phainómenon »das Erscheinende; das Einleuchtende; die Himmelserscheinung« übernommen ist. Das zugrunde liegende Verb griech. phaínein (< * phán-i̯ein) »sichtbar machen«, phaínesthai »sichtbar werden, erscheinen« stellt sich zu der unter ↑ "bohnern" dargestellten Wortfamilie der idg. Wurzel * bhā-, bhō-, bhə- »glänzen, leuchten, scheinen«. – Zu griech. phaínein gehören einige Bildungen oder stammverwandte griech. Wörter, die in unserem Fremdwortschatz eine Rolle spielen: griech. phantázesthai »erscheinen, sichtbar werden«, dazu griech. phántasma »Erscheinung; Traumbild, Trugbild« und griech. phantasía »Erscheinung; geistiges Bild, Vorstellung« (↑ "Fantasie"), griech. phásis »Erscheinung, Aufgang eines Gestirns« (↑ "Phase"), griech. phānós »Leuchte, Fackel« (↑ "Fanal") und schließlich noch griech. pháos, phōs »Licht, Helle« (s. die unter ↑ "foto...", ↑ "Foto..." genannten Wörter). – Beachte noch das zu »Phänomen« gehörende Adjektiv phänomenal »außerordentlich, auffallend, erstaunlich, unglaublich, einzigartig«, das im 19. Jh. aus gleichbed. frz. phénoménal (Ableitung von frz. phénomène) entlehnt wurde.
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