Duden - Das Herkunftswörterbuch
pfeifen
pfeifen:Das westgerm. Verb mhd. pfīfen, mnd. pīpen (s. u.), niederl. pijpen, engl. to pipe ist aus lat. pipare »piepen« entlehnt (vgl. den Artikel ↑ "Pfeife").
Das lat. Verb ist – wie z. B. auch griech. pip‹p›ízein »piepen« – lautmalenden Ursprungs und ahmt besonders den Laut junger Vögel nach. Mnd. pīpen (vgl. niederl. piepen, engl. to peep) braucht nicht aus lat. pipare entlehnt zu sein, sondern kann damit auch ‹elementar›verwandt sein, beachte das seit dem 17. Jh. bezeugte »piep!«, das den Laut von Mäusen und Vögeln nachahmt (vgl. den Artikel ↑ "piepen"). – Das zusammengesetzte Verb anpfeifen, das neben der Verwendung im Sinne von »(ein Spiel) durch einen Pfiff beginnen lassen« in der Umgangssprache auch in der Bedeutung »derb zurechtweisen« gebräuchlich ist, bedeutete zunächst »jemandem durch Pfeifen seine Missachtung ausdrücken« (so bei Luther), beachte dazu das Substantiv Anpfiff. – Das Präfixverb verpfeifen »verraten« (19. Jh.) stellt sich zu gaunersprachl. pfeifen mit der Bedeutung »ein Geständnis ablegen, aussagen, eingestehen«. Vgl. auch den Artikel ↑ "Pfiff".
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