Duden - Das Herkunftswörterbuch
ölen
Öl:Das westgerm. Substantiv mhd. öl‹e›, ahd. oli, niederl. olie, aengl. œle (gegenüber engl. oil, das aus dem Afrz. stammt) bezeichnete ursprünglich primär das Olivenöl und erst sekundär die verschiedensten flüssigen Fette, die je nach Verwendung von Zusammensetzungen wie »Speise-, Salb-, Haut-, Maschinen-, Motoröl« usw. unterschieden werden. Die gemeinsame Quelle des westgerm. Wortes ist lat. oleum (bzw. vlat. * olium) »Olivenöl; Öl«, das seinerseits aus gleichbed. griech. élaion entlehnt ist. Über weitere Zusammenhänge vgl. den Artikel ↑ "Olive". Das griech. -lat. Wort lebt auch in fast allen anderen europäischen Sprachen fort. Vgl. z. B. aus den roman. Sprachen gleichbed. it. olio, span. óleo und frz. huile (afrz. olie, oile; aus dem Afrz. stammt engl. oil), aus den nordgerm. Sprachen z. B. schwed. olja und älter dän. olje, heute: olie (die unmittelbar wohl aus dem Mnd. oder Afries. stammen), ferner aus den slaw. Sprachen z. B. poln. olej. – Ableitungen und Zusammensetzungen: ölen »mit Maschinenöl abschmieren; salben« (mhd. ölen), dazu das Substantiv Ölung »Salbung mit Öl; Ölzufuhr« (mhd. ölunge); ölig »fettflüssig wie Öl« (16. Jh.); Ölbaum (mhd. ölboum, ahd. oliboum); Ölgötze »unbewegt und teilnahmslos dastehender Mensch« (zuerst Anfang des 16. Jh.s bei Luther bezeugt; vielleicht gekürzt aus »Ölberggötze« als Bezeichnung für die stumm zurückweichenden Söldner der Kohorte auf dem Ölberg).
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