Duden - Das Herkunftswörterbuch
Ochse
Ochse,österr. und ugs. auch: Ochs »verschnittenes männliches Rind«: Das gemeingerm. Wort mhd. ohse, ahd. ohso, got. aúhsa, engl. ox, schwed. ox beruht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen – vgl. z. B. aind. ukṣā̓ »Stier« – auf einer Bildung zu der idg. Wurzel * ū̆gh- »feucht; feuchten, ‹be›spritzen«. Diese Bildung bedeutet demnach eigentlich »Befeuchter, ‹Samen›spritzer« und bezeichnete also den ‹Zucht›stier. Zu der zugrunde liegenden Wurzel gehören z. B. aind. ukṣáti »befeuchtet, bespritzt« und lat. uvidus »feucht, nass«, umere »feucht sein«, umor »Feuchtigkeit« (vgl. ↑ "Humor"). – Abl. : ochsen ugs. für »eifrig lernen« (19. Jh., aus der Studentensprache; eigentlich »schwer arbeiten wie ein als Zugtier verwendeter Ochse«; vgl. büffeln (↑ "Büffel" ). – Zus. : Ochsenziemer »schwere Peitsche, Züchtigungswerkzeug« (18. Jh.; der zweite Bestandteil ist entweder aus »Sehnader« »Glied ‹des Ochsen›« umgebildet oder ist identisch mit »Ziemer« »Rückenbraten ‹von Wild›; Glied ‹von Ochsen u. a.›«, mhd. zim‹b›ere; diese Peitsche wurde früher aus dem getrockneten Zeugungsglied eines Stiers hergestellt).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Ochse