Duden - Das Herkunftswörterbuch
objektiv
Objekt:Das seit dem 14. Jh. bezeugte Fremdwort geht zurück auf lat. obiectum, das substantivierte Neutrum des Part.
Perf. von lat. ob-icere »entgegenwerfen, entgegenstellen; vorsetzen, vorwerfen« (über das Stammwort vgl. den Artikel ↑ "Jeton").
Es bedeutet demnach eigentlich »das Entgegengeworfene, der Gegenwurf, der Vorwurf«. Im Gegensatz zu ↑ "Subjekt" bezeichnet es sodann den Gegenstand oder Inhalt der Vorstellung, aber auch das Ziel, auf das sich eine Tätigkeit, ein Handeln erstreckt. Letzteres gilt speziell auch für den seit dem 17. Jh. üblichen grammatischen Gebrauch des Wortes im Sinne von »‹Sinn-, Fall›ergänzung eines Verbs« (beachte z. B. die Zusammensetzungen »Akkusativ-, Dativobjekt«).
In wirtschaftlicher Hinsicht schließlich bezeichnet »Objekt« jede Sache, die Gegenstand eines Vertrages, eines Geschäftes sein kann (beachte Zusammensetzungen wie »Wert-, Tauschobjekt«). – Abl. : objektiv »auf ein Objekt bezüglich, gegenständlich, tatsächlich; sachlich; unvoreingenommen« (18. Jh.; aus nlat. obiectivus); Objektiv »die dem zu betrachtenden Gegenstand zugewandte Linse oder Linsenkombination eines optischen Gerätes« (im Anfang des 18. Jh.s gekürzt aus »Objektivglas«; das Wort ist eine Parallelbildung zu ↑ "Okular").
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