Duden - Das Herkunftswörterbuch
ob
1ob»über; oben«: Das gemeingerm. Wort (Präposition und Adverb) mhd. ob‹e›, ahd. oba, got. uf, aengl. ufe-, aisl. of ist eng verwandt mit den unter ↑ "obere", ↑ "offen" und ↑ "über" behandelten Wörtern (vgl. ↑ "auf").
Im heutigen Sprachgebrauch wird »ob« als selbstständiges Wort nicht mehr verwendet. Es ist bewahrt in Ortsnamen, wie z. B. »Rothenburg ob der Tauber«, und steckt in einer Reihe von Zusammensetzungen: Obacht »Aufmerksamkeit« (17. Jh.; heute gewöhnlich nur noch in der landsch. Wendung »Obacht geben«; vgl. 2↑ "Acht"), dazu beobachten »aufmerksam und lange betrachten; feststellen; einhalten, wahren« (17. Jh., wohl nach lat. observare, frz. observer); Obdach »Unterkunft, Zuflucht« (mhd. , ahd. ob‹e›dach »Überdach; Vorhalle; Schutz, Unterkunft«), dazu obdachlos »ohne Unterkunft« (19. Jh.; beachte dazu Obdachlosenasyl, 19. Jh.); Obhut »Schutz, Fürsorge« (17. Jh.; vgl. 2↑ "Hut"); Obmann »Vorsteher, Vertrauensmann« (mhd. obeman). – Mit dem Adverb 1ob nicht identisch ist die Konjunktion 2ob (mhd. ob‹e›, ahd. obe, ibu, got. ibai, engl. if, schwed. om), deren Ursprung nicht sicher geklärt ist. Beachte dazu die zusammengesetzten Konjunktionen »obgleich, obschon, obwohl, obzwar«.
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