Duden - Das Herkunftswörterbuch
oberflächlich
flach:Das ursprünglich nur dt. und niederl. Adjektiv mhd. vlach, ahd. flah, mnd. , niederl. vlak, zu dem sich Substantive wie asächs. flaka »Sohle«, norw. flak »Scheibe, Eisscholle« und engl. fluke »Leberegel« stellen, gehört mit verwandten außergerm. Wörtern zu der Wurzelform * plāg-, * plāk- »breit, flach; ausbreiten« (vgl. ↑ "Feld"). In anderen idg. Sprachen ist z. B. lat. plaga »Fläche« verwandt, weiter lat. placidus »flach, glatt, ruhig«, lat. placere »gefallen« (s. die Fremdwortgruppe um ↑ "Plazet"), griech. pláx »‹Meeres›fläche«, griech. plakoūs »flacher Kuchen« (s. auch ↑ "Duplikat"). – Abl. : Fläche (mhd. vleche; seit dem 15. Jh. mathematisches Fachwort, nhd. auch in Zusammensetzungen wie »Grund-, Oberfläche«; beachte die Bildung oberflächlich »am Äußerlichen haftend, flüchtig«, 18. Jh.), dazu flächig »flächenhaft« (19. Jh.).
obere:
Das Adjektiv mhd. obere, ahd. obaro beruht auf einer Komparativbildung zu dem unter 1↑ "ob" behandelten Wort. Die Substantivierung Oberer (16. Jh.) wird im Sinne von »Vorgesetzter« verwendet. Dazu gebildet ist die weibliche Form Oberin »Vorsteherin im Kloster; Leiterin einer Schwesternschaft« (18. Jh.). Neben »Oberer« findet sich auch die Form 1Ober »Spielkarte«. Dagegen ist 2Ober »Kellner« erst aus »Oberkellner« gekürzt. Der Superlativ zu »ober« lautet oberst (mhd. oberst, ahd. obarōst), substantiviert Oberster »höchster Vorgesetzter, Leiter«, daraus verkürzt die militärische Rangbezeichnung Oberst (16. Jh.), gelegentlich noch in der altertümlichen Form Obrist. – Abl. : Obrigkeit »die öffentliche Gewalt innehabende Regierung oder Behörde« (spätmhd. oberecheit, für älteres oberkeit). Zus. : Oberfläche (17. Jh.; Lehnübersetzung von lat. superficies), dazu oberflächlich »nicht gründlich, flüchtig« (Ende des 18. Jh.s; ↑ "flach"); Oberhand »Vorrang, Vorherrschaft« (mhd. oberhant, aus diu obere hant »Hand, die den Sieg davonträgt«; heute gewöhnlich nur noch in »die Oberhand gewinnen oder behalten«).
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