Duden - Das Herkunftswörterbuch
Ohrfeige
Feige:Der Name der tropischen Südfrucht, mhd. vīge, ahd. fīga, beruht auf einer durch aprov. figa (daraus auch entspr. frz. figue) vermittelten Entlehnung aus lat. ficus (bzw. vlat. fica) »Feigenbaum; Feige«. Das lat. Wort selbst hängt zusammen mit griech. sȳkon »Feige«; vermutlich stammen beide (unabhängig voneinander) aus einer voridg. mittelmeerländischen oder kleinasiatischen Sprache. – Zus. : Feigenblatt (mhd. vīgen-blat; seit Luthers Bibelübersetzung übertragene Bezeichnung für »keusche Verhüllung der ‹weiblichen› Schamteile«); Ohrfeige (s. unter ↑ "Ohr").
Ohr:
Das gemeingerm. Wort mhd. ōre, ahd. ōra, got. ausō, engl. ear, schwed. öra beruht mit verwandten Wörtern in den meisten anderen idg. Sprachen auf idg. * ōus- »Ohr«, vgl. z. B. griech. oūs »Ohr« und lat. auris »Ohr«. Welche Vorstellung der idg. Benennung des Gehörorgans zugrunde liegt, ist unklar. Zu »Ohr« gebildet ist ↑ "Öhr". – Das Ohr spielt in zahlreichen Redewendungen eine Rolle, beachte z. B. »jemandem einen Floh ins Ohr setzen« »argwöhnisch machen«, »die Ohren hängen lassen« »niedergeschlagen sein«. – Zus. : Ohrfeige »Schlag auf die Backe, Backpfeife« (15. Jh.; der zweite Bestandteil ist der unter ↑ "Feige" behandelte Name der Frucht des Feigenbaums; beachte dazu niederl. muilpeer »Ohrfeige«, eigentlich »Maulbirne«), dazu ohrfeigen (Anfang des 19. Jh.s); Ohrwurm (14. Jh.; so benannt, weil das Insekt nach dem Volksglauben gern in Ohren kriecht; im 20. Jh. ugs. scherzhaft auch für »leicht eingängige Melodie«).
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