Duden - Das Herkunftswörterbuch
Nordpol
Nord:Der altgerm. Name der Himmelsrichtung mhd. nort, ahd. nord, engl. north, schwed. norr ist mit griech. nérteros »unterer; tieferer« und umbr. nertru »links« verwandt und beruht mit diesen auf einer Komparativbildung zu der idg. Wurzel * ner- »unten«. Das altgerm. Wort, das ein substantivisch gebrauchtes Richtungsadverb ist, bedeutete demnach eigentlich »hinunter, weiter nach unten« und bezeichnete die untere Krümmung der scheinbaren Sonnenbahn, beachte die Wendungen »die Sonne geht unter«, »die Sonne sinkt tiefer« (vgl. den Artikel ↑ "Süd").
Statt »Nord«, das nur noch vereinzelt und dann gewöhnlich im Sinne von »Nordwind« verwendet wird, ist heute Norden (mhd. norden, ahd. nordan) gebräuchlich. Auch »Norden« ist ein substantiviertes Richtungsadverb, vgl. mhd. norden, ahd. nordana, aengl. norđan, schwed. nordan »von, im Norden«. – Abl. : nordisch »den Norden betreffend« (16. Jh., in der Bedeutung »nördlich«); nördlich (18. Jh., für älteres nord‹en›lich). Zus. : Nordlicht »Polarlicht« (18. Jh.; Lehnübersetzung von dän. -norw. nordlys); ugs. scherzhaft auch »aus Norddeutschland stammende Persönlichkeit« (aus süddeutscher, besonders bayrischer Sicht). Nordpol (17. Jh.); Nordsee (17. Jh., für älteres Nordersee, mhd. nordermer; benannt aus niederländischer Sicht als Gegensatz zur Zuiderzee »Südsee«).
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