Duden - Das Herkunftswörterbuch
Nationalismus
Nation:Das seit dem Ende des 14. Jh.s bezeugte Fremdwort geht auf lat. natio (nationis) »das Geborenwerden; das Geschlecht; der ‹Volks›stamm, das Volk« zurück, das zu lat. nasci (< * gnasci) »geboren werden, entstehen« bzw. zu dem Partizipialadjektiv natus (gnatus) »geboren« gehört (über weitere etymologische Zusammenhänge vgl. den Artikel ↑ "Kind"). So bezeichnet »Nation« also eigentlich den natürlichen Verband der durch »Geburt« im gleichen Lebensraum zusammengewachsenen und zusammengehörenden Menschen, ein Volk in seiner Gesamtheit und geschichtlichen Eigentümlichkeit.
In diesem Sinne galt »Nation« bis ins 18. Jh.
Seitdem ist der Begriff vielfach umstritten, wird aber im Wesentlichen nach französischem Vorbild durch politische Merkmale enger definiert, etwa als »Lebensgemeinschaft von Menschen mit dem Bewusstsein gleicher politisch-kultureller Vergangenheit und dem Willen zum Staat«. – Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang das zu »Nation« gebildete Adjektiv national »die Nation betreffend; einem Volke eigentümlich; vaterländisch«, das in der Zusammensetzung Nationalversammlung bereits im 16. Jh. bezeugt ist, aber erst im 18. Jh. unter frz. Einfluss als staatspolitisches Wort allgemeine Verbreitung findet.
Es lebt darüber hinaus nicht nur in einer Fülle von Zusammensetzungen wie international »zwischenstaatlich; nicht national beschränkt, allgemein« (19. Jh.), Nationalhymne (19. Jh.; nach frz. hymne national) und Nationalsozialismus (20. Jh.), Nationalsozialist (abwertende Kurzform Nazi), sondern auch in den folgenden Bildungen: Nationalität »Volkstum; Staatsangehörigkeit« (Ende 18. Jh.; nach entsprechend frz. nationalité); Nationalismus »übersteigertes Nationalbewusstsein« (zuerst 1740, aber noch allgemein im Sinne von »nationales Denken«; als politisches Schlagwort seit dem 19. Jh. nach frz. nationalisme), Nationalist »Verfechter des Nationalismus« (19. Jh.), nationalistisch (19./20. Jh.). Vgl. ferner die Artikel ↑ "naiv", ↑ "Natur" und ↑ "Renaissance".
Nation:Das seit dem Ende des 14. Jh.s bezeugte Fremdwort geht auf lat. natio (nationis) »das Geborenwerden; das Geschlecht; der ‹Volks›stamm, das Volk« zurück, das zu lat. nasci (< * gnasci) »geboren werden, entstehen« bzw. zu dem Partizipialadjektiv natus (gnatus) »geboren« gehört (über weitere etymologische Zusammenhänge vgl. den Artikel ↑ "Kind"). So bezeichnet »Nation« also eigentlich den natürlichen Verband der durch »Geburt« im gleichen Lebensraum zusammengewachsenen und zusammengehörenden Menschen, ein Volk in seiner Gesamtheit und geschichtlichen Eigentümlichkeit.
In diesem Sinne galt »Nation« bis ins 18. Jh.
Seitdem ist der Begriff vielfach umstritten, wird aber im Wesentlichen nach französischem Vorbild durch politische Merkmale enger definiert, etwa als »Lebensgemeinschaft von Menschen mit dem Bewusstsein gleicher politisch-kultureller Vergangenheit und dem Willen zum Staat«. – Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang das zu »Nation« gebildete Adjektiv national »die Nation betreffend; einem Volke eigentümlich; vaterländisch«, das in der Zusammensetzung Nationalversammlung bereits im 16. Jh. bezeugt ist, aber erst im 18. Jh. unter frz. Einfluss als staatspolitisches Wort allgemeine Verbreitung findet.
Es lebt darüber hinaus nicht nur in einer Fülle von Zusammensetzungen wie international »zwischenstaatlich; nicht national beschränkt, allgemein« (19. Jh.), Nationalhymne (19. Jh.; nach frz. hymne national) und Nationalsozialismus (20. Jh.), Nationalsozialist (abwertende Kurzform Nazi), sondern auch in den folgenden Bildungen: Nationalität »Volkstum; Staatsangehörigkeit« (Ende 18. Jh.; nach entsprechend frz. nationalité); Nationalismus »übersteigertes Nationalbewusstsein« (zuerst 1740, aber noch allgemein im Sinne von »nationales Denken«; als politisches Schlagwort seit dem 19. Jh. nach frz. nationalisme), Nationalist »Verfechter des Nationalismus« (19. Jh.), nationalistisch (19./20. Jh.). Vgl. ferner die Artikel ↑ "naiv", ↑ "Natur" und ↑ "Renaissance".