Duden - Das Herkunftswörterbuch
Nießbrauch
brauchen:Das altgerm. Verb mhd. brūchen, ahd. brūhhan, got. brūkjan, mniederl. brūken, aengl. brūcan ist verwandt mit lat. frui »genießen«, lat. fructus »Ertrag, ‹Acker›frucht« (↑ "Frucht") und lat. frux, -gis »‹Feld›frucht« (↑ "frugal").
Die Grundbedeutung ist »Nahrung aufnehmen«, aus der sich die allgemeineren Bedeutungen »genießen, in Genuss von etwas sein, an etwas teilhaben; nutzen, anwenden, verwenden« und schließlich die Bedeutung »benötigen, nötig haben« entwickelten, an die sich die Verwendung von »brauchen« als Modalverb anschließt. – Abl. : Brauch (mhd. brūch, ahd. brūh »Nutzen, Gebrauch«, seit dem 16. Jh. besonders »Sitte, Gewohnheit ‹einer Gemeinschaft›«), dazu Brauchtum (volkskundliches Fachwort des 20. Jh.s) und Nießbrauch (↑ "genießen"); brauchbar »tauglich« (17. Jh.).
Zusammensetzungen und Präfixbildungen: gebrauchen (mhd. gebrūchen, ahd. gibrūhhan verstärkte einfaches »brauchen« »verwenden« und hat es jetzt weitgehend ersetzt), dazu Gebrauch (mhd. gebrūch, nhd. zeitweise auch für »Gewohnheit«) und gebräuchlich (im 18. Jh. für älteres bräuchlich); missbrauchen »falsch oder böse gebrauchen« (mhd. missebrūchen, ahd. misbrūhhan; vgl. ↑ "miss..."), dazu Missbrauch (16. Jh.); missbräuchlich (17. Jh.); verbrauchen »zu Ende ‹ge›brauchen« (frühmhd. verbrūchen, dann aber erst seit dem 15. Jh. wieder bezeugt), dazu Verbrauch und Verbraucher (im 18./19. Jh. für »Konsumtion« und »Konsument«).
Nießbrauch, Nießnutz
↑ "genießen".
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Nießbrauch