Duden - Das Herkunftswörterbuch
Mysterium
Mysterium»Geheimlehre, Geheimkult; ‹religiöses› Geheimnis«: Das in dt. Texten seit dem 16. Jh. bezeugte Fremdwort geht – wie auch frz. mystère und engl. mystery – auf lat. mysterium zurück, das seinerseits aus griech. mystē̓rion »kultische Weihe, Geheimkult« übernommen ist. Dies ist eine Bildung zu griech. mýstēs »der (speziell in die Eleusinischen Geheimlehren) Eingeweihte«, das selbst von einem nicht bezeugten Adjektiv griech. * mystós »verschwiegen« abgeleitet ist. Stammwort ist das griech. Verb mȳ̓ein »sich schließen (von Lippen und Augen)«, das elementarverwandt ist mit den unter ↑ "Maul" dargestellten Wörtern schallnachahmenden Ursprungs. – Dazu: mysteriös »geheimnisvoll, rätselhaft, dunkel« (18. Jh.; aus gleichbed. frz. mystérieux; zu frz. mystère); Mystik »religiöse Bewegung (des Mittelalters), die den Menschen durch innere Versenkung und Hingabe zu persönlicher Vereinigung mit Gott bringen will«, ein bis in die Spätantike zurückreichendes Wort (beachte mlat. theologia mystica und unio mystica), das sich aus dem Adjektiv lat. mysticus (< griech. mystikós »zu den Mysterien gehörend; geheim, geheimnisvoll«) entwickelte. Danach das Adjektiv mystisch »die Mystik betreffend; geheimnisvoll« (um 1700). Vgl. hierzu auch das Kapitel zur Sprachgeschichte Das Deutsche als Sprache der Gelehrten und Bürger.
Mysterium»Geheimlehre, Geheimkult; ‹religiöses› Geheimnis«: Das in dt. Texten seit dem 16. Jh. bezeugte Fremdwort geht – wie auch frz. mystère und engl. mystery – auf lat. mysterium zurück, das seinerseits aus griech. mystē̓rion »kultische Weihe, Geheimkult« übernommen ist. Dies ist eine Bildung zu griech. mýstēs »der (speziell in die Eleusinischen Geheimlehren) Eingeweihte«, das selbst von einem nicht bezeugten Adjektiv griech. * mystós »verschwiegen« abgeleitet ist. Stammwort ist das griech. Verb mȳ̓ein »sich schließen (von Lippen und Augen)«, das elementarverwandt ist mit den unter ↑ "Maul" dargestellten Wörtern schallnachahmenden Ursprungs. – Dazu: mysteriös »geheimnisvoll, rätselhaft, dunkel« (18. Jh.; aus gleichbed. frz. mystérieux; zu frz. mystère); Mystik »religiöse Bewegung (des Mittelalters), die den Menschen durch innere Versenkung und Hingabe zu persönlicher Vereinigung mit Gott bringen will«, ein bis in die Spätantike zurückreichendes Wort (beachte mlat. theologia mystica und unio mystica), das sich aus dem Adjektiv lat. mysticus (< griech. mystikós »zu den Mysterien gehörend; geheim, geheimnisvoll«) entwickelte. Danach das Adjektiv mystisch »die Mystik betreffend; geheimnisvoll« (um 1700). Vgl. hierzu auch das Kapitel zur Sprachgeschichte Das Deutsche als Sprache der Gelehrten und Bürger.