Duden - Das Herkunftswörterbuch
Musketier
Muskete:Der in dt. Texten seit dem 16. Jh. bezeugte Name der früher üblichen schweren Luntenflinte stammt aus dem Roman. Letzte Quelle des Wortes ist lat. musca »Fliege« (vgl. den Artikel ↑ "Moskito"). Zu dem daraus hervorgegangenen gleichbed. it. mosca stellt sich die Ableitung it. moschetto, das zunächst einen gleichsam wie mit »Fliegen« gesprenkelten Sperber bezeichnete, dann in weiterer übertragener Bedeutung eine Art Wurfgeschoss und schließlich ein Luntenschlossgewehr.
Der übertragene Gebrauch von Tiernamen zur Bezeichnung verschiedener Kriegsgeräte, insbesondere auch von Raubvogelnamen zur Bezeichnung von Schießgeräten, war zu allen Zeiten recht beliebt. Beachte z. B. die Bezeichnung »Falkonett« »leichtes Geschütz« (zum Namen des »Falken«). It. moschetto gelangte als Lehnwort teils unmittelbar ins Dt., teils auch, wie die frühesten Belege zeigen, durch Vermittlung von span. mosquete und frz. mousquet. Die frz. Form hat sich bei uns schließlich durchgesetzt. – Abl. : Musketier früher für »Musketenschütze; Fußsoldat« (im 18. Jh. für älteres, schon um 1600 übliches »Musketierer«; nach frz. mousquetaire).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Musketier