Duden - Das Herkunftswörterbuch
mundartlich
Mund:Das gemeingerm. Wort mhd. munt, ahd. mund, got. munÞs, engl. mouth, schwed. mun ist doppeldeutig. Es kann einerseits mit lat. mentum »Kinn« und kymr. mant »Kinnlade, Mund« verwandt sein und würde dann ursprünglich »Kinn‹lade›« bedeutet haben, andererseits kann es im Sinne von »Kauer« zu der idg. Wurzel * menth- »kauen« gehören (vgl. z. B. lat. mandere »kauen«). – Das Wort wurde früher auch übertragen im Sinne von »Mündung, Öffnung, Loch« gebraucht. – Abl. : munden »gut schmecken« (16. Jh.); münden »sich ergießen, hineinfließen; hinführen, enden« (Anfang des 19. Jh.s, später bezeugt als das Substantiv »Mündung«); mündlich »gesprächsweise, nicht schriftlich« (16. Jh.); Mündung »Stelle, an der etwas (ein Fluss, eine Straße) mündet; vorderes Ende des Laufs oder Rohrs einer Feuerwaffe« (18. Jh.), beachte dazu Zusammensetzungen wie »Mündungsgebiet, Mündungsfeuer«. Zus. : Mundart »regional gebundene ursprüngliche Sprachform innerhalb einer Sprachgemeinschaft« (17. Jh., als Ersatzwort für »Dialekt«), dazu mundartlich (19. Jh.); mundfaul »nicht bereit zu reden« (Anfang des 19. Jh.s); Mundharmonika (1. Hälfte des 19. Jh.s); Mundschenk historische Bezeichnung für den »Hofbeamten, der für die Getränke verantwortlich war« (17. Jh.; vgl. ↑ "schenken"); Mundwerk »Redefreudigkeit« (16. Jh., in der Bedeutung »Rede‹gabe›«).
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