Duden - Das Herkunftswörterbuch
mummen
mummen(veraltet für:) »einhüllen (in eine Maske)«: Das seit dem 16. Jahrhundert bezeugte Verb, an dessen Stelle heute die Bildungen einmummen und vermummen gebräuchlich sind, ist von dem heute veralteten Substantiv »Mumme« »Maske, verkleidete Gestalt« abgeleitet. Dieses Substantiv ist wohl ein Lallwort der Kindersprache, wie z. B. auch im roman. Sprachbereich span. , port. momo »Fratze, Maske«, beachte auch afrz. momer »sich vermummen«, momon »Vermummung«. Das Substantiv steckt auch als Bestimmungswort in »Mummenschanz« und in »Mumpitz«. – Die seit dem 16. Jh. bezeugte Zusammensetzung Mummenschanz »Lustbarkeit vermummter Gestalten, Maskenfest« bezeichnete zunächst ein Glücksspiel mit Würfeln, das vorwiegend von vermummten Personen zur Fastnachtszeit gespielt wurde, und ging dann erst auf das närrische Treiben vermummter Personen über.
(Zum Grundwort s. den Artikel 2↑ "Schanze".) – Der seit der 2. Hälfte des 19. Jh.s gebräuchliche Ausdruck Mumpitz ugs. für »Unsinn, Schwindel« stammt aus dem Berliner Börsenjargon. Wie älteres »Mummelputz« »Vogelscheuche« (17. Jh.) und hess. Mombotz »Schreckgestalt« bedeutet auch das Wort »Mumpitz« eigentlich »‹vermummte› Schreckgestalt, Schreckgespenst« (vgl. ↑ "putzig"). Im Börsenjargon bezeichnete es zunächst ein erschreckendes oder lügnerisches Gerede.
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