Duden - Das Herkunftswörterbuch
Mull
1Mull:Die Bezeichnung für »feinfädiges, weitmaschiges Baumwollgewebe« wurde im 18. Jh. aus dem Engl. übernommen. Engl. mull ist aus mulmull gekürzt, das seinerseits aus Hindi malmal »feiner Musselin« (< gleichbed. pers. malmal, eigentlich wohl »sehr weich«) entlehnt ist.
Müll:
Das heute gemeinsprachliche Wort für »Abfall, Kehricht«, das früher nur in Nord- und Mitteldeutschland Geltung hatte, gehört im Sinne von »Zerriebenes, Zerbröckeltes« zu der Wortgruppe von ↑ "mahlen". Mnd. mül »lockere Erde; Staub; Schutt; Kehricht«, daneben die Kollektivbildung gemül, mhd. gemülle, ahd. gimulli »Staub; Schutt; Kehricht«, niederl. mul »feine Erde«, aengl. myll »Staub« stellen sich zu dem im Ablaut zu »mahlen« stehenden Verb mhd. müllen, ahd. mullen »zerreiben, zermalmen« usw. – Die umlautlose Nebenform 2Mull ist in der Zusammensetzung Torfmull »Streutorf«, eigentlich »Torferde« (19. Jh.) bewahrt. – Junge Zusammensetzungen (20. Jh.) mit »Müll« sind »Müllabfuhr, Mülldeponie, Mülleimer, Müllschlucker«. Beachte auch Zusammensetzungen wie »Sonder-, Sperrmüll«.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Mull