Duden - Das Herkunftswörterbuch
Mobilfunk
mobil:Das Adjektiv bedeutet »beweglich«, ugs. wird es auch im Sinne von »wohlauf, munter« und militärisch für »marsch-, kampf-, einsatzbereit« verwendet, so besonders in der Zusammensetzung Mobilmachung. Das Adjektiv wurde im 18. Jh. – zuerst in der Militärsprache – aus frz. mobile »beweglich; marschbereit« entlehnt. Dies geht auf lat. mobilis »beweglich« (< * movibilis) zurück, eine Bildung zum lat. Verb movere (movi, motum) »in Bewegung setzen; antreiben; verursachen«. – Dazu: mobilisieren »mobil machen; Geld flüssig machen; jemanden dazu bringen, aktiv zu werden, sich einzusetzen; verfügbar machen« (Anfang 19. Jh.; aus frz. mobiliser).
In der Bedeutung »beweglich, ohne Kabel funktionierend« findet sich »mobil« in den seit der 2. Hälfte des 20. Jh.s gebräuchlichen Zusammensetzungen Mobilfunk und Mobiltelefon. Zahlreich sind die zu lat. mobilis bzw. zum Verb lat. movere gehörenden Ableitungen und Zusammensetzungen, die in unserem Fremdwortschatz eine Rolle spielen. Im Einzelnen sind zu nennen: mlat. mobile »bewegliches Hab und Gut« (↑ "Möbel", ↑ "möblieren", aufmöbeln, vermöbeln), mlat. mobilia (↑ "Mobilien", ↑ "Immobilien", ↑ "Mobiliar"); vlat. * movitare »bewegen« mit dem postverbalen Substantiv vlat. * movita »Bewegung« in frz. meute »Erhebung; Jagdzug« (↑ "Meute", ↑ "meutern", ↑ "Meuterer", ↑ "Meuterei"); lat. motor »Beweger« (↑ "Motor"); spätlat.-mlat. motivus »bewegend; antreibend, anreizend« (↑ "Motiv", ↑ "motivieren"); lat. pro-movere »vorwärts bewegen; befördern« (↑ "Promotion", ↑ "promovieren"); lat. momentum (< * movimentum) »Bewegungskraft, Antrieb; Übergewicht, das bei gleich schwebendem Waagebalken den Ausschlag gibt; kritischer Augenblick; Augenblick« (↑ "Moment"). Beachte schließlich noch das aus dem Engl. stammende hierher gehörende Fremdwort ↑ "Mob".
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