Duden - Das Herkunftswörterbuch
Mitleid
mit:Das gemeingerm. Wort (Adverb, Präposition) mhd. mit‹e›, ahd. mit‹i›, got. miÞ, schwed. med ist wahrscheinlich mit griech. metá »zwischen, mit, nach, hinter« (↑ "meta...", ↑ "Meta...") verwandt. – Zus. : Mitarbeiter (16. Jh.; in Luthers Bibelübersetzung als Lehnübersetzung von griech. sýnergos); Mitesser (17. Jh.; Lehnübersetzung von mlat. comedo; die Talgausscheidungen verstopfter Hautporen hielt man bis ins 18. Jh. für in die Haut gezauberte Würmer, die den Menschen, besonders den Kindern, die Nahrung wegessen); Mitgift »Heiratsgut« (↑ "Gift"); Mitglied »Angehöriger einer Gemeinschaft; jemand, der einem Verein, einer Partei o. Ä. beigetreten ist« (16. Jh.), dazu Mitgliedschaft; Mitlaut »Konsonant« (18. Jh.; für älteres Mitlauter, das zu »mitlautend« – Lehnübersetzung von lat. ‹littera› consonans – gebildet ist); Mitleid (s. d.).
Mitleid:
Das seit dem 17. Jh. bezeugte Wort setzte sich vom Ostmitteld. ausgehend für älteres »Mitleiden« (mhd. mitelīden »Mitgefühl, Anteilnahme, Barmherzigkeit«) durch. Der substantivierte Infinitiv mhd. mitelīden und die untergegangene Bildung mhd. mitelīdunge sind Lehnübersetzungen von lat. compassio, das seinerseits Lehnübersetzung von griech. sympátheia (↑ "Sympathie") ist. Das zugrunde liegende Verb mhd. mitelīden, älter nhd. mitleiden hatte auch die Bedeutung »mit einem anderen am gleichen Übel teilhaben; an öffentlichen Lasten teilhaben«. An diesen Wortgebrauch schließt sich Mitleidenschaft (17. Jh.) an, das heute nur noch in der Wendung »in Mitleidenschaft ziehen« verwendet wird.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Mitleid