Duden - Das Herkunftswörterbuch
Maus
Maus:Der altgerm. Tiername mhd. , ahd. mūs, niederl. muis, engl. mouse, schwed. mus geht mit Entsprechungen in den meisten anderen idg. Sprachen auf idg. * mūs »Maus« zurück, vgl. z. B. aind. mū̓ṣ »Maus« (↑ "Moschus" und ↑ "Muskat"), griech. mȳs »Maus« und lat. mus »Maus« (↑ "Muskel" und ↑ "Muschel").
Welche Vorstellung der Benennung der Maus zugrunde liegt, ist nicht sicher geklärt. Vermutlich gehört idg. * mūs »Maus« zu der Sippe von aind. muṣṇā̓ti »stiehlt, raubt« und bedeutet dann eigentlich »Diebin«. Seit der 2. Hälfte des 20. Jh.s findet sich »Maus« auch in einer übertragenen Bedeutung, die von engl. mouse entlehnt wurde: In der EDV bezeichnet es ein »Gerät, das auf dem Tisch bewegt wird, um den Cursor auf dem Bildschirm zu positionieren«. – Abl. : mausen ugs. für »stehlen« (mhd. mūsen »Mäuse fangen; schleichen; listig sein«). Siehe auch die Artikel ↑ "mausetot" und ↑ "Fledermaus".
• Maus
da‹von› beißt die Maus keinen Faden ab
(ugs. ) »das ist unabänderlich, dagegen ist nichts zu machen«
Für die Entstehung dieser Redewendung bieten sich mehrere Erklärungen an. Sie ließe sich auf die Fabel vom Löwen und der Maus beziehen, in der die Maus das Schicksal des gefangenen Löwen wendet, indem sie das Netz zernagt. Sie könnte aber auch aus dem alten Volksglauben herrühren, dass man im Frühjahr keine Winterarbeit verrichtet, also auch nicht mehr spinnen soll. Den Frauen, die das trotzdem tun, beißen die Mäuse den Spinnfaden durch – nur wer sich unbeirrt an den Brauch hält, dem »beißt die Maus keinen Faden ab«.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Maus