Duden - Das Herkunftswörterbuch
Mark
1Mark:Die Bezeichnung der Münzeinheit geht zurück auf mhd. marc, marke »Silberbarren von bestimmtem Gewicht, halbes Pfund Silber oder Gold«, das mit mhd. marc »Zeichen« (↑ "Marke" und ↑ "merken") identisch ist. Das Wort bezeichnete demnach im Mittelalter zunächst das Zeichen der Obrigkeit auf einem Metallbarren und ging dann auf den Metallbarren selbst und das festgesetzte Gewicht über.
Dann wurde es auf ein Geldstück (von bestimmtem Gewicht) übertragen, beachte dazu z. B. die it. Münzbezeichnung ↑ "Lira", eigentlich »Pfund«, und die engl. Münzbezeichnung pound, eigentlich »Pfund«. In der Neuzeit nahm das Gewicht und damit der Wert des Geldstücks ständig ab. Durch das Reichsmünzgesetz von 1873 wurde die Mark als Rechnungseinheitsmünze in Deutschland eingeführt. Beachte dazu die Zusammensetzungen Rentenmark (1923) und Reichsmark (1924) und die Bezeichnung Deutsche Mark (1948).
2Mark
»Grenzland« (historisch): Mhd. marc »Grenze; Grenzland; Gau, Gebiet; Gesamteigentum einer Gemeinde an Grund und Boden«, ahd. marcha »Grenze«, got. marka »Grenze«, aengl. mearc »Grenze; Gebiet, Bezirk«, schwed. mark »Gebiet, Land, Feld« gehen mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf die Wurzel * mer‹e›g̑- »Rand, Grenze« zurück, vgl. z. B. lat. margo »Rand, Grenze« und pers. marz »Landstrich, Gebiet«. Das gemeingerm. Wort bedeutete also zunächst »Grenze« und dann erst »an der Grenze gelegenes Land; aus einem größeren Territorium abgegrenztes Gebiet«. Im alten Sinne von »Grenze« war das Wort im Dt. bis in den Beginn der Neuzeit gebräuchlich. Dann wurde es durch das aus dem Slaw. entlehnte Wort ↑ "Grenze" verdrängt. Aus dem Germ. stammt frz. marche »Grenze, Grenzland«. – Zus. : Markgraf (mhd. markgrāve »königlicher Richter und Verwalter eines Grenzlandes«); Markstein »wichtiger Punkt« (mhd. marcstein »Grenzstein«). Siehe auch den Artikel ↑ "Marke".
3Mark
»Innengewebe (in Knochen und Organen), Grundgewebe (in Pflanzen)«: Das altgerm. Wort mhd. marc, ahd. mar‹a›g, niederl. merg, engl. marrow, schwed. märg geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf * mozgo- »Mark, Gehirn« zurück, vgl. z. B. awest. mazga- »Mark, Gehirn« und die slaw. Sippe von russ. mozg »Gehirn«. Welche Vorstellung der Benennung des Innengewebes zugrunde liegt, ist unklar. – In Norddeutschland ist neben »Mark« auch die Form Marks (eigentlich der erstarrte Genitiv) gebräuchlich. – Abl. : markig »voller Mark, kraftvoll, stark« (17. Jh.). Siehe auch den Artikel ↑ "ausmergeln".
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