Duden - Das Herkunftswörterbuch
lustig
Lust:Das gemeingerm. Wort mhd. , ahd. lust, got. lustus, engl. lust, schwed. lust gehört wahrscheinlich im Sinne von »Neigung« zu dem germ. starken Verb * lūtan »sich niederbeugen, sich neigen« (beachte aengl. lūtan »sich neigen, niederfallen«, aisl. lūta »sich neigen, sich niederbeugen«). Außergerm. ist z. B. verwandt die baltoslaw. Sippe von lit. liū̃dnas »traurig« (eigentlich »gebeugt, gedrückt«), liū̃sti »traurig sein«. – Die zahlreichen Ableitungen und Zusammensetzungen gehen teils von der Verwendung des Wortes im Sinne von »Verlangen, ‹geschlechtliche› Begierde« aus, teils von der Verwendung im Sinne von »angenehme Empfindung, Freude, Vergnügen«. – Abl. : Lustbarkeit »Vergnügen, Tanzveranstaltung, Fest« (mhd. lustbæ̅recheit, zum Adjektiv lustbæ̅re »Freude, Vergnügen erregend, angenehm«); lüsten veraltet für »nach etwas verlangen« (mhd. lüsten, ahd. lusten), wenig gebräuchlich ist auch das gleichbedeutende gelüsten (mhd. gelüsten, ahd. gilusten), beachte dazu Gelüst‹e› »Verlangen, Begierde« (mhd. gelüste, daneben geluste, ahd. gilusti); lüstern (s. d.); lustig (s. d.); Lüstling »geiler Mensch« (17. Jh.). Zus. : Lustgarten (16. Jh.); Lustmord (19. Jh.); Lustspiel (16. Jh., in der Bedeutung »Spiel zum Vergnügen«; seit dem 18. Jh. Ersatzwort für »Komödie«); lustwandeln (17. Jh.; Ersatzwort für »spazieren ‹gehen›«, abgeleitet von dem heute veralteten »Lustwandel«). Siehe auch den Artikel ↑ "Wollust".
lustig:
Das seit mhd. Zeit bezeugte Adjektiv (mhd. lustec »vergnügt, munter«) ist von dem unter ↑ "Lust" behandelten Wort abgeleitet. – Dazu stellen sich die Bildungen Lustigkeit (15. Jh.) und belustigen (16. Jh.).
Lust:Das gemeingerm. Wort mhd. , ahd. lust, got. lustus, engl. lust, schwed. lust gehört wahrscheinlich im Sinne von »Neigung« zu dem germ. starken Verb * lūtan »sich niederbeugen, sich neigen« (beachte aengl. lūtan »sich neigen, niederfallen«, aisl. lūta »sich neigen, sich niederbeugen«). Außergerm. ist z. B. verwandt die baltoslaw. Sippe von lit. liū̃dnas »traurig« (eigentlich »gebeugt, gedrückt«), liū̃sti »traurig sein«. – Die zahlreichen Ableitungen und Zusammensetzungen gehen teils von der Verwendung des Wortes im Sinne von »Verlangen, ‹geschlechtliche› Begierde« aus, teils von der Verwendung im Sinne von »angenehme Empfindung, Freude, Vergnügen«. – Abl. : Lustbarkeit »Vergnügen, Tanzveranstaltung, Fest« (mhd. lustbæ̅recheit, zum Adjektiv lustbæ̅re »Freude, Vergnügen erregend, angenehm«); lüsten veraltet für »nach etwas verlangen« (mhd. lüsten, ahd. lusten), wenig gebräuchlich ist auch das gleichbedeutende gelüsten (mhd. gelüsten, ahd. gilusten), beachte dazu Gelüst‹e› »Verlangen, Begierde« (mhd. gelüste, daneben geluste, ahd. gilusti); lüstern (s. d.); lustig (s. d.); Lüstling »geiler Mensch« (17. Jh.). Zus. : Lustgarten (16. Jh.); Lustmord (19. Jh.); Lustspiel (16. Jh., in der Bedeutung »Spiel zum Vergnügen«; seit dem 18. Jh. Ersatzwort für »Komödie«); lustwandeln (17. Jh.; Ersatzwort für »spazieren ‹gehen›«, abgeleitet von dem heute veralteten »Lustwandel«). Siehe auch den Artikel ↑ "Wollust".
lustig:
Das seit mhd. Zeit bezeugte Adjektiv (mhd. lustec »vergnügt, munter«) ist von dem unter ↑ "Lust" behandelten Wort abgeleitet. – Dazu stellen sich die Bildungen Lustigkeit (15. Jh.) und belustigen (16. Jh.).