Duden - Das Herkunftswörterbuch
Lohe
1Lohe»Flamme, flammendes Feuer«: Das seit mhd. Zeit bezeugte Wort gehört zu der unter ↑ "licht" dargestellten idg. Wurzel. Mhd. lohe steht im grammatischen Wechsel zu der nord. Sippe von schwed. låga »Flamme« (im Ablaut dazu ahd. loug, aengl. līeg, aisl. leygr »Flamme, Feuer«).
2Lohe
»zum Gerben verwendete Rinde«: Das auf das dt. und niederl. Sprachgebiet beschränkte Wort (mhd. , ahd. lō, Genitiv lōwes, niederl. looi) gehört im Sinne von »Abgeschältes, Losgelöstes« zu der idg. Wurzel * leu- »‹ab›schneiden, ‹ab›schälen, ‹ab›reißen«. Aus dem germ. Sprachbereich gehören zu dieser z. T. erweiterten Wurzel auch die Sippen von ↑ "los" (lösen; 2Losung; 2löschen) und ↑ "verlieren" (Verlies; Verlust), wahrscheinlich auch das unter ↑ "Laub" (eigentlich »Abgerissenes, Abgerupftes«) behandelte Wort. In anderen idg. Sprachen sind z. B. verwandt griech. lýein »lösen« (↑ "Analyse") und lat. luere »büßen, zahlen« (eigentlich »einlösen«), solvere »lösen« (s. die Fremdwörtergruppe um ↑ "absolut"). – Die zum Gerben verwendete Rinde wird von verschiedenen Baumarten, bes. von (jungen) Eichen und Fichten, gewonnen. Mithilfe der Lohe lässt sich tierische Haut in Leder verwandeln. Heute werden in der Lederherstellung auch mineralische und synthetische Gerbstoffe verwendet.
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