Duden - Das Herkunftswörterbuch
Leierkasten
Leier:Griech. lýra, der Name eines sieben- oder viersaitigen Zupfinstruments, gelangte über gleichbed. lat. lyra schon früh ins Deutsche: ahd. līra, mhd. līre (daraus die nhd. Form »Leier«). Im Mittelalter bezeichnete das Wort speziell die Drehleier, die mithilfe einer Kurbel mechanisch betrieben wurde und die ihre Fortsetzung in dem modernen Leierkasten gefunden hat (beachte auch die Zusammensetzung Leierkastenmann). An diesen Gebrauch schließen sich an die landschaftliche Verwendung von »Leier« im Sinne von »Drehvorrichtung, Kurbel« und von »Leier« im übertragenen Sinne als »ständig sich Wiederholendes, bis zum Überdruss oft Gehörtes« in der Wendung »die alte Leier«, ferner das abgeleitete Verb leiern »eine Kurbel drehen; etwas mechanisch und eintönig hersagen bzw. heruntersingen« (mhd. līren »die Leier spielen; zögern, sich verzögern«) mit ableiern (beachte ugs. abgeleiert »abgedroschen, wirkungslos, eindruckslos«; 19. Jh.), ausleiern (beachte ugs. ausgeleiert »abgebraucht«), herleiern und herunterleiern und die Bildung Geleier »monotoner Vortrag«. – Beachte noch das von griech. lýra abgeleitete Adjektiv griech. lyrikós »zum Spiel der Leier gehörig«, das die Quelle unserer Fremdwörter ↑ "Lyrik", ↑ "lyrisch", ↑ "Lyriker" ist.
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