Duden - Das Herkunftswörterbuch
Leichnam
Leiche:Mhd. līch »Körper, Leib; Leibesgestalt; Aussehen, Teint; toter Körper, Toter«, ahd. līh‹h› »Körper, Leib; Fleisch, toter Körper«, got. leik »Körper, Leib; Fleisch; toter Körper«, aengl. līc »Körper; toter Körper«, schwed. lik »toter Körper, Toter« gehen zurück auf gemeingerm. < WA> * līka- < /WA> »Körper, Gestalt«, dessen Ursprung dunkel ist. Bereits in den alten Sprachzuständen wurde das Wort als verhüllender Ausdruck für den toten Körper bzw. für den toten Menschen gebraucht. Die eigentliche Bedeutung »Körper, Gestalt« ist bewahrt in ↑ "gleich" (ursprünglich »denselben Körper, dieselbe Gestalt habend«) und im Suffix ↑ "...lich" (eigentlich »die Gestalt habend«; s. auch die Artikel ↑ "solch" und ↑ "welch"). Eine alte Zusammensetzung ist Leichnam (mhd. līchname, ahd. līh‹i›namo, Nebenform von mhd. līchame, ahd. līhhamo, niederl. lichaam, schwed. lekamen). Der zweite Bestandteil ist das unter ↑ "Hemd" behandelte germ. * hama‹n›- »Hülle«. Die Zusammensetzung bedeutet also eigentlich »Leibeshülle« und war ursprünglich wohl eine Art dichterischer Ausdruck. Wie das Wort »Leiche« wandelte auch »Leichnam« seine Bedeutung von »Körper« zu »toter Körper« (s. auch den Artikel ↑ "Fronleichnam").
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