Duden - Das Herkunftswörterbuch
Lehre
Lehre:Das westgerm. Wort mhd. lēre, ahd. lēra, niederl. leer, engl. lore ist eine Bildung zu dem unter ↑ "lehren" behandelten Verb. Mit »Lehre« im Sinne von »Unterricht, Unterweisung« ist identisch »Lehre« im Sinne von »Messwerkzeug, Muster, Modell«, beachte z. B. die Zusammensetzungen »Lehrbogen, Schraublehre, Schublehre«. Diese spezielle Verwendungsweise entwickelte sich – ausgehend von der Bedeutung »Anleitung« – bereits in mhd. Zeit in der Handwerkersprache.
lehren:
Das altgerm. Verb mhd. , ahd. lēren, got. laisjan, niederl. leren, aengl. læ̅ran ist mit den unter ↑ "lernen" und ↑ "List" behandelten Wörtern verwandt und gehört zu der Wortgruppe von ↑ "leisten". Es ist eine Kausativbildung zu einem im Got. bewahrten Präteritopräsens lais »ich weiß« (eigentlich »ich habe nachgespürt«) und bedeutete demnach ursprünglich »wissen machen«. – Das 2. Partizip gelehrt (mhd. gelēr‹e›t, ahd. galērit) – beachte die Substantivierung Gelehrter – ging schon in ahd. Zeit in adjektivischen Gebrauch über. Es bezog sich zunächst auf geistliche, dann auch auf die wissenschaftliche Bildung. – Abl. : Lehre (s. d.); Lehrer »Lehrender; jemand, der an einer Schule unterrichtet« (mhd. lēræ̅re, ahd. lērāri; beachte got. laisareis »Lehrer«); Lehrling »jemand, der eine Lehre macht, Auszubildender« (14. Jh.); gelehrig »leicht auffassend, anstellig« (15. Jh.; verstärkende ge-Bildung zu dem ausgestorbenen Adjektiv »lehrig«); gelehrsam »gelehrig« (16. Jh.), dazu Gelehrsamkeit (17. Jh.).
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