Duden - Das Herkunftswörterbuch
legen
legen:Das gemeingerm. Verb mhd. legen, ahd. leg‹g›an, got. lagjan, engl. to lay, schwed. lägga ist das Veranlassungswort zu dem unter ↑ "liegen" behandelten Verb und bedeutet eigentlich »liegen machen«. Zu diesem Verb ist ↑ "Gelage", eigentlich »Zusammengelegtes«, gebildet (beachte auch den Artikel ↑ "Lage"). – Abl. und Zus. : ablegen »fortlegen, beiseitelegen; wegschaffen; ausziehen; nicht mehr benutzen; ausführen, vollziehen, leisten, erfüllen; abfahren, in See stechen« (mhd. ablegen), dazu Ableger »Sprössling, sich bewurzelnder Zweig« (18. Jh.); anlegen »an etwas legen oder stellen, anlehnen; anziehen, ankleiden, umlegen; richten, zielen; abzielen; entwerfen, planen; gestalten; anrichten, anstiften, bewirken; nutzbringend oder zum Kauf verwenden; landen« (mhd. an‹e›legen, ahd. analeggan), beachte Anlage »Beigefügtes; Verwendung, Nutzung; Veranlagung, Begabung; angelegte Grünfläche, Park« (mhd. anlāge »Anliegen, Bitte; Hinterhalt«); auflegen »auf etwas legen; auferlegen, anordnen; aufbürden, zuschreiben; die Auflage eines Buches oder dgl. besorgen, herausgeben« (mhd. ūflegen), beachte dazu das 2. Partizip aufgelegt im Sinne von »gestimmt, gelaunt« und Auflage »Aufgelegtes, Belag, Unterlage; Steuer; Anzahl gedruckter Exemplare«, veraltet für »Auferlegung, Anordnung; Aufbürdung, Beschuldigung« (mhd. ūflāge »Befehl, Gebot«); auslegen »ausgebreitet hinlegen; mit einem Belag, einer Einlage oder dgl. versehen; ausstellen, zur Schau stellen; verauslagen, vorschießen; auseinander setzen, erklären, deuten; eine Grund- oder Ausgangsstellung einnehmen« (mhd. ūz̧legen), beachte Auslage »zur Schau gestellte Ware; verauslagtes Geld; Grund-, Ausgangsstellung« (um 1600); beilegen »beifügen; mitschicken; zuschreiben, beimessen; schlichten« (mhd. bīlegen), beachte Beilage »Zutat; Zukost«, veraltet für »hinterlegtes Geld, Depositum« (16. Jh.); belegen »bedecken; mit einem Belag versehen; in Beschlag nehmen, beanspruchen, reservieren; durch schriftliche Zeugnisse beweisen; beschälen ‹lassen›, bespringen; aufbürden, versehen, ausstatten«, älter auch »eine Fabrik mit Arbeitskräften beschicken, ein Bergwerk betreiben« (mhd. belegen, ahd. bilegan), dazu Beleg »Beweis‹urkunde›; Nachweis« (18. Jh.) und Belegschaft »die in einem Betrieb Beschäftigten« (1. Hälfte des 19. Jh.s, in der Bedeutung »Gesamtheit der Beschäftigten, die ein Bergwerk oder eine Hütte betreiben«); einlegen »hineintun; lagern, einkellern; haltbar machen, marinieren; hinzufügen, zugeben; mit einer Einlage versehen, verzieren; einzahlen; erwerben, verschaffen« (mhd. īnlegen), beachte Einlage »eingelegtes oder eingefügtes Stück Stoff, Holz oder dgl.; Zugabe; Zutat; eingezahltes Geld«; erlegen »zur Strecke bringen, töten; einzahlen« (mhd. erlegen, ahd. irleccan); niederlegen »absetzen, hinlegen; aufgeben«, veraltet für »eine Niederlage beibringen« (mhd. niderlegen, ahd. nidarleggen), beachte Niederlage »verlorener ‹Wett›kampf, Schlappe; Lager, Aufbewahrungsort; (veraltend:) Zweigstelle« (mhd. niderlāge); 1überlegen »über etwas legen«, z. B. eine Decke über die Schultern (18. Jh.); 2überlegen »erwägen, bedenken, nachdenken« (mhd. überlegen »bedecken, belegen, überziehen; überrechnen, zusammenrechnen; die Bedeutung »zusammenrechnen; erwägen, bedenken« wohl aus »‹immer wieder› umdrehen«), dazu Überlegung »Erwägung« (18. Jh.); unterlegen »unterschieben; als Unterlage einfügen; zuschreiben, beimessen« (mhd. underlegen, ahd. untarleggen), beachte Unterlage »Grundlage; Beweisstück« (mhd. underlāge); verlegen »anderswohin legen; an einen falschen Platz legen; verschieben, umlegen, ändern; versperren; installieren; herausbringen, veröffentlichen« (mhd. verlegen, ahd. ferlegen; die Bedeutung »Bücher herstellen und verbreiten, herausbringen« hat sich aus »Geld, Kosten vorlegen, vorstrecken, für jemanden übernehmen« entwickelt), dazu Verleger »Verlagsbuchhändler« (17. Jh., seit dem 15. Jh. in der Bedeutung »Unternehmer«) und Verlag »Geschäftsunternehmen zur Herstellung und Verbreitung von Büchern; Vertrieb« (16. Jh., in der Bedeutung »Kosten, Geldauslagen«); zerlegen »in seine Teile auseinander legen, in Stücke schneiden« (mhd. ze‹r›legen, ahd. ze‹r›leg‹g›en).
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