Duden - Das Herkunftswörterbuch
Klause
Klause»weltabgeschiedene Behausung; Klosterzelle«: Das Substantiv (mhd. klūse, ahd. klūsa) beruht auf einer Entlehnung aus mlat. clusa »umschlossener, umhegter Raum; Klosterzelle; Einsiedelei«, das zu lat. claudere (clausum, Nebenform: clusum) »schließen, zusperren, verschließen; abschließen usw.« gehört. Das lat. Verb, das eigentlich »mit einem Nagel, Pflock, Haken oder Riegel verschließen« bedeutet, hängt mit lat. clavus »Nagel, Pflock« (s. die Fremdwörter ↑ "Clou", ↑ "Enklave") und lat. clavis »Schlüssel; (mlat. :) Taste« (in ↑ "Klavier") zusammen. Im außeritalischen Sprachbereich ist z. B. verwandt griech. kleís »Querriegel, Haken; Schlüssel« und griech. kleíein »(mit einem Haken, Riegel u. a.) verschließen«. – Um lat. claudere gruppieren sich zahlreiche Ableitungen und Zusammensetzungen, von denen einige in unserem Fremd- und Lehnwortschatz eine Rolle spielen. Beachte im Einzelnen: lat. clausula »Schluss, Ende; Schlusssatz, Schlussformel« (in ↑ "Klausel"), spätlat. clausura »Verschluss; Einsperrung« (in ↑ "Klausur"), lat. -kirchenlat. claustrum »Verschluss; Klausur; Mönchszelle« (in ↑ "Kloster"), lat. in-cludere »einschließen« (↑ "inklusive") und lat. ex-cludere »ausschließen; absondern; abhalten, abschneiden« (↑ "exklusiv"), dazu mlat. exclusa »Schleuse, Wehr« (↑ "Schleuse"). – Hierher noch das Fremdwort ↑ "Klosett".
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