Duden - Das Herkunftswörterbuch
klauen
Klaue:Mhd. klā‹we›, ahd. klāwa, mnd. klā »Kralle; Pfote, Tatze; Hornteil des gespaltenen Tierfußes« stehen im Ablaut zu der nord. Sippe von schwed. klo »Klaue; Kralle; Zinke« einerseits und zu der Sippe von aengl. clēa »Klaue; Huf; Haken« (beachte engl. claw) andererseits. Die germ. Bildungen gehen vermutlich auf eine Wurzelform * g‹e›-leu- der unter ↑ "Kolben" dargestellten idg. Wurzel * gel- »zusammendrücken, ballen« zurück (vgl. die Artikel ↑ "Kloß", ↑ "Klotz", ↑ "Knäuel"). Die Klaue wäre demnach als »die Zusammendrückende, die Packende« bzw. »die Geballte« benannt worden. – Ugs. wird »Klaue« im Sinne von »schlechte Handschrift« und verächtlich für »Hand« gebraucht.
Gleichfalls ugs. ist der Gebrauch des Verbs klauen im Sinne von »stehlen«. Die alte und eigentliche Bedeutung »mit den Klauen fassen, kratzen« ist nur mdal. bewahrt (vgl. ahd. klāwēn, mnd. klouwen »krallen, kratzen«).
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