Duden - Das Herkunftswörterbuch
Kirchhof
Kirche:Die Benennung des Gotteshauses, die schon früh auch auf die christliche Gemeinschaft übertragen wurde, ist aus spätgriech. kyrikón »Gotteshaus« entlehnt. Griech. kyrikón ist eine Vulgärform des 4. Jh.s für älteres kyriakón eigentlich »das zum Herrn gehörige« (ergänze »Haus«), eine Substantivierung des Adjektivs kȳriakós »zum Herrn (griech. kȳ̓rios) gehörig«. Das Wort wurde wahrscheinlich im Rahmen der Bautätigkeit der konstantinischen Epoche im Raum Trier entlehnt und breitete sich von dort aus: ahd. kiricha, chirihha, mhd. kirche, asächs. kirika, aengl. cirice (engl. church). Die nord. Sippe von schwed. kyrka stammt aus dem Westgerm. – Abl. : kirchlich (mhd. kirchlich, ahd. chirlich). Zus. : Kirchenvater (17. Jh.; nach kirchenlat. patres ecclesiae (Plural) »Väter der Kirche«); Kirchhof (mhd. kirchhof; das Wort bezeichnete zunächst den eingefriedigten Raum um eine Kirche, dann, da dieser Raum vielfach als öffentliche Begräbnisstätte diente, den Friedhof); Kirchspiel »ländlicher Pfarrbezirk« (mhd. kir‹ch›spil, -spel »Pfarrbezirk; Gemeinde«, eigtl. »Kirchenpredigt‹bezirk›«; zum Grundwort – mhd. spel »Rede, Erzählung« – s. den Artikel ↑ "Beispiel"); Kirchweih (mhd. kirchwīhe, ahd. chirichwīhī; das Wort bedeutete zunächst »Einweihung einer Kirche, Kirchenweihfest«, dann auch »Fest zur Erinnerung an die Kircheneinweihung«; seit mhd. Zeit – mit Bezug auf die Belustigungen solcher Feste – speziell »Jahrmarkt, Volksfest«; mdal. Formen sind z. B. »Kirb‹e›, Kerb‹e›, Kilbe«). Siehe auch den Artikel ↑ "Kirmes".
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