Duden - Das Herkunftswörterbuch
kiesen
kiesen(veralt. für:) »prüfen, ‹prüfend› wählen«: Das gemeingerm. Verb mhd. kiesen, ahd. kiosan, got. kiusan, engl. to choose, schwed. tjusa (aus aschwed. kjusa) geht mit den Sippen von ↑ "Kür" und 2↑ "kosten" auf die idg. Wurzel * g̑eus- »aussuchen, prüfen, schmecken, genießen« zurück. Vgl. aus anderen idg. Sprachen z. B. aind. juṣátē »kostet; genießt; liebt« und griech. geúesthai »kosten; genießen«. Im Dt. wurde das starke Verb kiesen (kor, gekoren) im 17. Jh. durch das von »Kür« abgeleitete »küren« zurückgedrängt.
Es findet sich seitdem nur noch vereinzelt in dichterischer Sprache. Auch die Präfixbildung erkiesen ist heute veraltet. Allerdings ist das 2. Partizip erkoren gebräuchlich, beachte auch auserkoren »auserwählt«.
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