Duden - Das Herkunftswörterbuch
Keule
Keule:Die nur dt. Bezeichnung der Hieb- und Wurfwaffe (mhd. kiule) gehört im Sinne von »Stock mit verdicktem Ende, kugelförmiger Gegenstand« zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel < WA> * gēu- < /WA> »biegen, krümmen«, nominal »Biegung, Rundung, Wölbung, Höhlung«. Zu der weitverzweigten Wortgruppe dieser Wurzel gehören aus dem germ. Sprachbereich ↑ "kauern" (eigentlich »sich bücken, gekrümmt dasitzen«), ferner ↑ "Kate", ↑ "Kote" »Hütte, Häuslerwohnung, Kleinbauernhaus« und ↑ "Koben" »Stall, Verschlag« (eigentlich »Erdhöhle, mit Flechtwerk abgedeckte Grube«), weiterhin 2↑ "kollern", ↑ "kullern" »purzeln, rollen« (eigentlich »kugeln«) und ↑ "Kugel", sowie ↑ "Kogge" »dickbauchiges Hanseschiff« (eigentlich »Biegung, Schwellung, Rundung«). Vgl. aus anderen idg. Sprachen z. B. aind. gōla-ḥ »Kugel« und griech. gȳ̓pē »Erdhöhle«, gȳrós »gebogen, krumm, rund« (↑ "Giro"). – In Nord- und Mitteldeutschland bezeichnet »Keule« auch den Hinterschenkel (von Schlachtvieh, Wild, Geflügel). In Süddeutschland gilt dafür »Schlegel« (s. d.).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Keule