Duden - Das Herkunftswörterbuch
Kanone
Kanone»‹schweres› Geschütz«, ugs. auch übertragen für »‹Sport›größe, bedeutender Könner«: Das seit dem 16. Jh. bezeugte Substantiv ist aus it. cannone entlehnt. Dies ist eine vergrößernde Bildung zu lat. -it. canna »Rohr« (vgl. hierüber den Artikel ↑ "Kanal") und bedeutete zunächst »großes Rohr«, dann in der militärischen Fachsprache als Pars pro Toto »schweres Geschütz«. – Zus. : Kanonenfutter (19. Jh.; freie Übersetzung von engl. food for powder). Abl. : Kanonade »anhaltendes Geschützfeuer; Trommelfeuer« (17. Jh.; aus gleichbed. frz. canonnade, zu frz. canon »Geschütz« < it. cannone); Kanonier »Soldat der Geschützbedienung« (17. Jh.; aus gleichbed. frz. canonnier); kanonieren »mit Kanonen schießen« (17. Jh.; aus gleichbed. frz. canonner), in diesem Sinne heute veraltet, aber ugs. noch übertragen in der Sportsprache gebraucht für »kraftvoll aufs Tor schießen«.
• Kanone
unter aller Kanone
(ugs. ) »sehr schlecht, unter aller Kritik«
Die Wendung stammt aus der Schülersprache und ist eine scherzhafte Umdeutung von lat. sub omne canone »unter aller Richtschnur«, d. h. »so schlecht, dass ein normaler Beurteilungsmaßstab versagt« (zu lat. canon »Richtschnur, Regel, Vorschrift«; vgl. den Artikel ↑ "Kanon").
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