Duden - Das Herkunftswörterbuch
Jubelruf
jubilieren»frohlocken«: Das Verb wurde bereits in mhd. Zeit (mhd. jubil‹i›eren) aus lat. iubilare »jauchzen, jodeln« entlehnt, das lautmalenden Ursprungs ist und zur Sippe von nhd. ↑ "jauchzen" gehört. – Im Vlat. erscheint das Substantiv iubilum »das Jauchzen, das Frohlocken« – dafür kirchenlat. auch iubilus zur Bezeichnung des lang gezogenen jubelnden Ausklangs eines Kirchengesangs –, das in unserem, seit dem Beginn des 16. Jh.s bezeugten Lehnwort 1Jubel weiterlebt. Dazu gehören verschiedene Zusammensetzungen wie Jubelruf, Jubelgeschrei und die Verbalbildungen jubeln (15. Jh.) und verjubeln (18./19. Jh.) – Letzteres ugs. im Sinne von »jubelnd (= sinnlos) verprassen«. Anders verhält es sich mit dem lautgleichen Substantiv 2Jubel, das noch in Zusammensetzungen lebt, so in Jubeljahr (mhd. jūbeljār) »heiliges Jahr mit besonderen Ablässen in der kath. Kirche (alle 25 Jahre)« – wozu die Redensart »alle Jubeljahre einmal« »selten« gehört –, Jubelfeier, Jubelgreis, Jubelhochzeit, Jubelpaar u. Ä. Quelle hierfür ist hebr. yôvel »Widderhorn; Freudenschall« (das Widderhorn wurde zu dem alle 50 Jahre gefeierten Halljahr, dem Erlassjahr der Juden, geblasen), das sich in der Vulgata mit dem oben genannten vlat. iubilum vermischt hat. Als Ergebnis erscheinen denn auch Formen wie spätlat. (annus) iubilaeus (in der schon erwähnten Lehnübersetzung »Jubeljahr«), ferner spätlat. iubilaeum »Jubelzeit«, aus dem Jubiläum »Jubel-, Fest-, Gedenkfeier; Ehren-, Gedenktag« (Ende 16. Jh.) stammt; schließlich noch mlat. iubilarius »wer 50 Jahre im gleichen Stand ist«, das im 18. Jh. zu Jubilar »wer ein Jubiläum begeht; Gefeierter« eingedeutscht wurde.
jubilieren»frohlocken«: Das Verb wurde bereits in mhd. Zeit (mhd. jubil‹i›eren) aus lat. iubilare »jauchzen, jodeln« entlehnt, das lautmalenden Ursprungs ist und zur Sippe von nhd. ↑ "jauchzen" gehört. – Im Vlat. erscheint das Substantiv iubilum »das Jauchzen, das Frohlocken« – dafür kirchenlat. auch iubilus zur Bezeichnung des lang gezogenen jubelnden Ausklangs eines Kirchengesangs –, das in unserem, seit dem Beginn des 16. Jh.s bezeugten Lehnwort 1Jubel weiterlebt. Dazu gehören verschiedene Zusammensetzungen wie Jubelruf, Jubelgeschrei und die Verbalbildungen jubeln (15. Jh.) und verjubeln (18./19. Jh.) – Letzteres ugs. im Sinne von »jubelnd (= sinnlos) verprassen«. Anders verhält es sich mit dem lautgleichen Substantiv 2Jubel, das noch in Zusammensetzungen lebt, so in Jubeljahr (mhd. jūbeljār) »heiliges Jahr mit besonderen Ablässen in der kath. Kirche (alle 25 Jahre)« – wozu die Redensart »alle Jubeljahre einmal« »selten« gehört –, Jubelfeier, Jubelgreis, Jubelhochzeit, Jubelpaar u. Ä. Quelle hierfür ist hebr. yôvel »Widderhorn; Freudenschall« (das Widderhorn wurde zu dem alle 50 Jahre gefeierten Halljahr, dem Erlassjahr der Juden, geblasen), das sich in der Vulgata mit dem oben genannten vlat. iubilum vermischt hat. Als Ergebnis erscheinen denn auch Formen wie spätlat. (annus) iubilaeus (in der schon erwähnten Lehnübersetzung »Jubeljahr«), ferner spätlat. iubilaeum »Jubelzeit«, aus dem Jubiläum »Jubel-, Fest-, Gedenkfeier; Ehren-, Gedenktag« (Ende 16. Jh.) stammt; schließlich noch mlat. iubilarius »wer 50 Jahre im gleichen Stand ist«, das im 18. Jh. zu Jubilar »wer ein Jubiläum begeht; Gefeierter« eingedeutscht wurde.