Duden - Das Herkunftswörterbuch
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Interesse:Das seit dem 15. Jh. bezeugte Fremdwort geht zurück auf lat. inter-esse »dazwischen sein, dabei sein; teilnehmen; von Wichtigkeit sein« (vgl. ↑ "inter...", ↑ "Inter..." und ↑ "Essenz"), das im Mlat. substantiviert als Rechtswort im Sinne von »aus Ersatzpflicht resultierender Schaden« erscheint. Daraus ergibt sich für das Wort »Interesse« einerseits die Bed. »Zinsen« (vom Standpunkt eines Schuldners aus, der den Schaden zu tragen hat), andererseits aber auch (vom Standpunkt des Gläubigers aus) die Bed. »Gewinn, Nutzen, Vorteil«. Diese letztere Bedeutung hat sich bis heute gehalten, auch allgemeiner im Sinne von »persönliche Belange«, so auch in der Fügung »seine (oder eines anderen) Interessen wahrnehmen«.
Die von einer Grundbedeutung »geistige Teilnahme« ausgehende Bed. »Aufmerksamkeit; Neigung« entwickelte sich erst im 18. Jh. unter dem Einfluss von frz. intérêt (< lat. interest). – Zu »Interesse« stellen sich die Bildungen interessieren »Teilnahme, Aufmerksamkeit erwecken; jemanden für eine Sache oder Person erwärmen« (17. Jh.), auch reflexiv gebraucht (nach frz. s'intéresser); interessiert »in starkem Maße Anteil nehmend, aufmerksam« (am Ende des 16. Jh.s); Interessent »jemand, der sich für etwas interessiert; Teilnehmer; Bewerber« (17. Jh.). Das Adjektiv interessant »die Aufmerksamkeit erregend, fesselnd; bemerkenswert, aufschlussreich; vorteilhaft« wurde im 18. Jh. aus frz. intéressant, dem Part. Präs. von intéresser »interessieren«, entlehnt.
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