Duden - Das Herkunftswörterbuch
Idealismus
ideal:Das schon im 17. Jh. in Zusammensetzungen wie »Idealform« und »Idealbild« im Sinne von »mustergültig, vorbildlich, vollkommen« bezeugte Adjektiv begegnet seit dem 18. Jh. zunächst in der Form »idealisch«, seit dem 19. Jh. in der daraus gekürzten heutigen Form. Die Bed. »vorbildlich, vollkommen« und »nur in der Vorstellung existierend« erscheinen beide auch in der Substantivierung Ideal »Sinnbild der Vollkommenheit, Leitbild, Wunschbild« (18. Jh.). Voraus liegt lat. idealis, das von griech. -lat. idéa abgeleitet ist (vgl. ↑ "Idee"). – Das Verb idealisieren »die Wirklichkeit verklären, etwas zum Ideal erheben« wurde im 18. Jh. – unter Einfluss von frz. idéaliser – zu Ideal gebildet. Zum Adjektiv ↑ "ideal" gehören dagegen die Substantivbildungen Idealismus und Idealist. Die heute übliche Bedeutung dieser Wörter »Streben nach Verwirklichung von Idealen« bzw. »Mensch, der nach der Verwirklichung von Idealen strebt; Schwärmer« führt wie bei »ideal« auf die bei ↑ "Idee" entwickelte philosophische und weltanschauliche Bedeutung zurück. In der Philosophie ist Idealismus die Lehre (Platons und Plotins) von der Scheinhaftigkeit alles Wirklichen (der konkreten Welt) im Verhältnis zu den Urbildern bzw. die Wissenschaft von den Ideen als dem nur im Denken seienden Wahren.
Der Idealist ist der Vertreter dieser philosophischen Lehre.
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