Duden - Das Herkunftswörterbuch
hundert
hundert:In frühmhd. Zeit wurde das Zahlwort »hundert« aus asächs. hunderod, dem aengl. hundred und aisl. hundrađ entsprechen, entlehnt. Diese Formen beruhen auf einer Zusammensetzung, deren Grundwort germ. * raÞa- »Zahl« (vgl. ↑ "Rede") ist. Das Bestimmungswort ist germ. * hunđa- »hundert« (ahd. hunt, asächs. hund, got. hunda ‹Plural)›, aengl. hund), das mit verwandten Zahlwörtern in den meisten anderen idg. Sprachen – z. B. aind. s̓atám, griech. hekatón (↑ "hekto...", ↑ "Hekto...", ↑ "Hektar") und lat. centum (↑ "Zentner", ↑ "Zentimeter", ↑ "Prozent") – auf idg. * k̑m̥tóm »hundert« zurückgeht. Das idg. Zahlwort ist vermutlich eine uralte Bildung zu * dek̑m̥‹t›- »zehn« und bedeutete demnach ursprünglich »Zehnerdekade, Zehnheit von Zehnern«.
• hundert
vom Hundertsten ins Tausendste kommen
(ugs. ) »mehr und mehr vom eigentlichen Thema abkommen«
Die Wendung in ihrer heutigen Form ist an die Stelle von »das Hundertste ins Tausendste werfen« getreten. Die ursprüngliche Bedeutung bezog sich auf die bis ins 17. Jh. viel benutzten Rechenbänke. Beim Rechnen auf diesen Rechenbänken konnte es beim Auflegen der Marken (Rechenpfennige) passieren, dass jemand auf 100 gleich 1 000 folgen ließ, also 200, 300, 400 usw. übersprang. Die Wendung meinte also ursprünglich einen Fehler beim Rechnen und wurde dann im Sinne von »alles durcheinanderbringen, ohne Sinn und Verstand drauflosreden« gebraucht. Als die Rechenbänke außer Gebrauch kamen, verblasste die Beziehung, und mit der Wendung verband sich die Vorstellung, dass es sich um hundert und tausend Dinge handele, auf die man im Gespräch zu sprechen kommt.
hundert:In frühmhd. Zeit wurde das Zahlwort »hundert« aus asächs. hunderod, dem aengl. hundred und aisl. hundrađ entsprechen, entlehnt. Diese Formen beruhen auf einer Zusammensetzung, deren Grundwort germ. * raÞa- »Zahl« (vgl. ↑ "Rede") ist. Das Bestimmungswort ist germ. * hunđa- »hundert« (ahd. hunt, asächs. hund, got. hunda ‹Plural)›, aengl. hund), das mit verwandten Zahlwörtern in den meisten anderen idg. Sprachen – z. B. aind. s̓atám, griech. hekatón (↑ "hekto...", ↑ "Hekto...", ↑ "Hektar") und lat. centum (↑ "Zentner", ↑ "Zentimeter", ↑ "Prozent") – auf idg. * k̑m̥tóm »hundert« zurückgeht. Das idg. Zahlwort ist vermutlich eine uralte Bildung zu * dek̑m̥‹t›- »zehn« und bedeutete demnach ursprünglich »Zehnerdekade, Zehnheit von Zehnern«.
• hundert
vom Hundertsten ins Tausendste kommen
(ugs. ) »mehr und mehr vom eigentlichen Thema abkommen«
Die Wendung in ihrer heutigen Form ist an die Stelle von »das Hundertste ins Tausendste werfen« getreten. Die ursprüngliche Bedeutung bezog sich auf die bis ins 17. Jh. viel benutzten Rechenbänke. Beim Rechnen auf diesen Rechenbänken konnte es beim Auflegen der Marken (Rechenpfennige) passieren, dass jemand auf 100 gleich 1 000 folgen ließ, also 200, 300, 400 usw. übersprang. Die Wendung meinte also ursprünglich einen Fehler beim Rechnen und wurde dann im Sinne von »alles durcheinanderbringen, ohne Sinn und Verstand drauflosreden« gebraucht. Als die Rechenbänke außer Gebrauch kamen, verblasste die Beziehung, und mit der Wendung verband sich die Vorstellung, dass es sich um hundert und tausend Dinge handele, auf die man im Gespräch zu sprechen kommt.