Duden - Das Herkunftswörterbuch
Herz
Herz:Das gemeingerm. Wort mhd. herz‹e›, ahd. herza, got. haírtō, engl. heart, schwed. hjärta geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen, vgl. z. B. lat. cor, Genitiv cordis »Herz« (↑ "Courage"), griech. kardía »Herz« (beachte medizinisch-fachsprachlich »Kardio-« in »Kardiogramm, Kardiologie« usw.) und russ. serdce »Herz«, auf idg. * kē̆rd- »Herz« zurück. – Seit alters her gilt das Herz als der Sitz der Empfindungen, beachte z. B. die Wendungen »sich etwas zu Herzen nehmen«, »sein Herz ausschütten« und die Adjektive herzig (16. Jh.), herzlich (mhd. herze‹n›lich) und herzlos (mhd. herzelōs). Ferner gilt das Herz auch als Sitz des Mutes, der Entschlusskraft und der Besonnenheit, beachte z. B. die Wendung »sich ein Herz fassen«, die Adjektive herzhaft »ordentlich; kräftig, gehaltvoll« (mhd. herzehaft »mutig; besonnen, verständig«) und beherzt (mhd. beherz‹et› »mutig«) und das Verb beherzigen »ernst nehmen und befolgen« (16. Jh.; zunächst in der Bedeutung »ermutigen; in Rührung versetzen«).
Übertragen wird »Herz« außerdem im Sinne von »Innerstes, Bestes, Liebstes« gebraucht. Das Wort steckt ferner in zahlreichen Zusammensetzungen. Auf »Herz« als Organ beziehen sich z. B. »Herzkammer, Herzschlag, Herzverfettung«, auf die Herzform z. B. »Pfefferkuchenherz, Marzipanherz«, auf »Herz« im übertragenen Sinne z. B. »Herzblatt« (eigentlich »das innerste, zarteste Blatt einer Pflanze«). – Abl. : herzen »liebkosen« (eigentlich »ans Herz drücken«; mhd. herzen bedeutete dagegen »mit einem Herzen versehen«).
• Herz
jmdm. rutscht/(seltener:) fällt/sinkt das Herz in die Hose‹n›
(ugs. ) »jmd. bekommt große Angst«
Die Wendung geht von »Herz« im Sinne von »Sitz der Empfindungen, auch des Muts; Gefühl, Neigung, Mut« aus. Mit »in die Hose rutschen« wird volkstümlich das Sinken des Muts ausgedrückt, wobei wohl die Vorstellung mitspielt, dass Angst auf die Eingeweide schlägt und zur unfreiwilligen Entleerung des Darms führen kann (vgl. die Wendungen »sich in die Hosen machen« und »die Hosen voll haben«). Vereinzelt kommen auch die Varianten »jmdm. fällt das Herz in die Kniekehlen« bzw. »in die Schuhe« vor.
wes das Herz voll ist, des geht der Mund über
»wenn jmd. von etwas besonders begeistert ist, besonders bewegt ist, dann muss er einfach darüber sprechen«
Diese alte Redensart ist allgemein bekannt, weil sie Luther in seiner Bibelübersetzung (Matthäus 12, 34) verwendet.
jmdm. das Herz ausschütten
(geh.) »sich jmdm. anvertrauen, ihm seine Not oder Sorgen schildern«
Die Wendung geht von »Herz« im Sinne von »Sitz der Empfindungen, Gemüt; Gefühl« aus. Im Herzen ist alles das, was einen Menschen bewegt.
jmdn., etwas auf Herz und Nieren prüfen
(ugs. ) »jmdn., etwas gründlich prüfen«
Die Formel »Herz und Nieren« steht in dieser Wendung für das Innere des Menschen. Volkstümlich ist die Wendung durch die Bibel geworden: »Lass der Gottlosen Bosheit ein Ende werden und fördere die Gerechten; denn du, gerechter Gott, prüfst Herzen und Nieren« (Psalm 7, 10)
Herz:Das gemeingerm. Wort mhd. herz‹e›, ahd. herza, got. haírtō, engl. heart, schwed. hjärta geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen, vgl. z. B. lat. cor, Genitiv cordis »Herz« (↑ "Courage"), griech. kardía »Herz« (beachte medizinisch-fachsprachlich »Kardio-« in »Kardiogramm, Kardiologie« usw.) und russ. serdce »Herz«, auf idg. * kē̆rd- »Herz« zurück. – Seit alters her gilt das Herz als der Sitz der Empfindungen, beachte z. B. die Wendungen »sich etwas zu Herzen nehmen«, »sein Herz ausschütten« und die Adjektive herzig (16. Jh.), herzlich (mhd. herze‹n›lich) und herzlos (mhd. herzelōs). Ferner gilt das Herz auch als Sitz des Mutes, der Entschlusskraft und der Besonnenheit, beachte z. B. die Wendung »sich ein Herz fassen«, die Adjektive herzhaft »ordentlich; kräftig, gehaltvoll« (mhd. herzehaft »mutig; besonnen, verständig«) und beherzt (mhd. beherz‹et› »mutig«) und das Verb beherzigen »ernst nehmen und befolgen« (16. Jh.; zunächst in der Bedeutung »ermutigen; in Rührung versetzen«).
Übertragen wird »Herz« außerdem im Sinne von »Innerstes, Bestes, Liebstes« gebraucht. Das Wort steckt ferner in zahlreichen Zusammensetzungen. Auf »Herz« als Organ beziehen sich z. B. »Herzkammer, Herzschlag, Herzverfettung«, auf die Herzform z. B. »Pfefferkuchenherz, Marzipanherz«, auf »Herz« im übertragenen Sinne z. B. »Herzblatt« (eigentlich »das innerste, zarteste Blatt einer Pflanze«). – Abl. : herzen »liebkosen« (eigentlich »ans Herz drücken«; mhd. herzen bedeutete dagegen »mit einem Herzen versehen«).
• Herz
jmdm. rutscht/(seltener:) fällt/sinkt das Herz in die Hose‹n›
(ugs. ) »jmd. bekommt große Angst«
Die Wendung geht von »Herz« im Sinne von »Sitz der Empfindungen, auch des Muts; Gefühl, Neigung, Mut« aus. Mit »in die Hose rutschen« wird volkstümlich das Sinken des Muts ausgedrückt, wobei wohl die Vorstellung mitspielt, dass Angst auf die Eingeweide schlägt und zur unfreiwilligen Entleerung des Darms führen kann (vgl. die Wendungen »sich in die Hosen machen« und »die Hosen voll haben«). Vereinzelt kommen auch die Varianten »jmdm. fällt das Herz in die Kniekehlen« bzw. »in die Schuhe« vor.
wes das Herz voll ist, des geht der Mund über
»wenn jmd. von etwas besonders begeistert ist, besonders bewegt ist, dann muss er einfach darüber sprechen«
Diese alte Redensart ist allgemein bekannt, weil sie Luther in seiner Bibelübersetzung (Matthäus 12, 34) verwendet.
jmdm. das Herz ausschütten
(geh.) »sich jmdm. anvertrauen, ihm seine Not oder Sorgen schildern«
Die Wendung geht von »Herz« im Sinne von »Sitz der Empfindungen, Gemüt; Gefühl« aus. Im Herzen ist alles das, was einen Menschen bewegt.
jmdn., etwas auf Herz und Nieren prüfen
(ugs. ) »jmdn., etwas gründlich prüfen«
Die Formel »Herz und Nieren« steht in dieser Wendung für das Innere des Menschen. Volkstümlich ist die Wendung durch die Bibel geworden: »Lass der Gottlosen Bosheit ein Ende werden und fördere die Gerechten; denn du, gerechter Gott, prüfst Herzen und Nieren« (Psalm 7, 10)