Duden - Das Herkunftswörterbuch
Hemdenmatz
Hemd:Die Benennung des kittelartigen Kleidungsstückes ist eine auf das Westgerm. beschränkte Substantivbildung zu der idg. Wurzel * k̑em- »bedecken, verhüllen«. Zu dieser Wurzel gehören aus dem germ. Sprachbereich ahd. hamo »Hülle«, das als zweiter Bestandteil in Leichnam (↑ "Leiche"), eigentlich »Leibeshülle«, steckt (beachte auch den Artikel ↑ "hämisch", ursprünglich »verhüllt, versteckt«), ferner vermutlich ↑ "Hummer" im Sinne von »‹mit einer Schale› bedecktes Tier« und vielleicht ↑ "Himmel", falls dieses Wort ursprünglich »Hülle, Decke« bedeutete. – Eine Vorform von westgerm. * hamiÞia- »(Hülle), Hemd«, auf das mhd. hem‹e›de, ahd. hemidi, niederl. hemd und aengl. hemeđe zurückgehen, wurde früh von den Kelten entlehnt und von diesen dann von den Römern übernommen.
Aus anderen idg. Sprachen vergleicht sich z. B. aind. s̓āmúla-m »wollenes Hemd«. – Zus. : Hemdenmatz (↑ "Mätzchen").
Mätzchen:
Der ugs. Ausdruck für »Possen, Unsinn; Kunstgriff, Trick« ist eine Verkleinerungsbildung zu dem heute veralteten Substantiv »Matz« »törichter, alberner Kerl«. Dies ist eine Koseform des männlichen Vornamens Matthias (wie »Hinz« zu »Heinrich« und »Kunz« zu »Konrad«). Als zweiter Bestandteil steckt »Matz« in den Zusammensetzungen Hemdenmatz, Hosenmatz und Piepmatz. Wohl erst aus »Hemdenmatz« oder »Hosenmatz« gekürzt ist Matz familiär für »kleines ‹niedliches› Kind«.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Hemdenmatz